Wissenschaft ist der Glaube an die Unwissenheit der Experten. {Richard Feynman}
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Siehe Teichprotokoll
Das Topfmännchen der Macropodus ocellatus verhält sich weiterhin, als habe es ein Nest zu pflegen.
Allerdings beginnt es heute wieder langsam die Nestblattumgebung zu durchstreifen in dem typischen ruckartig inspizierenden Schwimmmodus.
Etwas besonderes von heute ist:
Auf das vermutliche Nest-Seerosenblatt haben zwei Feldwespen versucht sich nacheinander zum Trinken am Blattrand niederzulassen.
Als die erste saß, gab's genau am Sitzplatz der feldwespe von unten einen Stoß, woraufhin die Feldwespe erschrocken bhob und davonflog.
Diesen Stoßr fand ich in seiner vermuteten Zufälligkeit recht lustig.
Bald darauf kam aber die 2. Feldwespe und ließ sich an anderer Stelle des Blattrandes nieder. Jetzt kam das Männchen, schaute sich die Wespe kurz an, so dass ich den seinen Kopf am Rand vorschauen sah und stieß dann das Blatt unter der feldwespe mitdem Maul an, so dass es wieder wackelte und die Feldwespe floh. Das war nun erkennbare Absicht. Wo ich mir noch nicht sicher bin ist, ob der Makropode aus Vorsicht gegen Wespen diese nicht direkt angestoßen hat oder nur zufällig statt der Wespe das Blatt direkt unter der Wespe rammte.
Solange ich nun dieses Jahr im Teich Revierbildungen und Brutpflegen der Rundschwanzmakropoden beobachte, wurde der Teich 2 (Teichprojekt/Schema), obwohl ja nicht winzig, nie von mehr als einem Brutpaar gleichzeitig bewohnt. Anfangs schien das noch nicht auffällig, weil der Wasserkörper im Teich 2 bis auf die Lavendelecke wenig durchkrautet also übersichtlich ist. Man konnte sich denken, dass mangels Unübersichtlichkeit ein Männchen schlicht in der Lage ist, den kompletten Teich zu überwachen und frei von anderen Brutpaaren zu halten, dass sich also schlicht entsprechend der Übersichtlichkeit das Brutrevier über den gesamten Teich zieht.
Seit nun aber links vorm Topf die Fadenalgenkrautbüschel aufgestiegen sind, beschränkt sich das Revier des brutpflegenden Männchens auf rund 50cm Radius um das Nest herum, während links vom Topf in dem Krautgewirr ein reges Treiben etlicher Rundschwanzmakropoden (Halbwüchsige wie jungadulte und geschlechtsreife Männchen und auch jungadulte und adulte Weibchen) herrscht.
Es sind dabei wenigstens zwei jungadulte geschlechtsreife Männchen, die manchmal zusammen im Gänsemarsch unterwegs sind und manchmal mit den Weibchen richtig balzen. Es gäbe also genug Tiere im Teich zwei, die in der Lage wären ein weiteres Brutrevier im linken Teil des Teiches einzurichten. Aber genau das scheint nicht zu geschehen. Nicht's deutet darauf hin, dass im Teich 2 in irgendeiner noch so versteckten Ecke ein zweites Männchen mit Revierbildung beschäftigt wäre und das kann nicht an aktiv verhindernden Maßnahmen des Topfmännchens liegen. Es bewegt sich zur Zeit nie mehr hinüber in die linke Hälfte.
Woran könnte das liegen, was könnte das Prinzip dahinter sein?
Wissenschaft ist der Glaube an die Unwissenheit der Experten. {Richard Feynman}