Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung





Beobachtung im Teich

Leicht bewölkt
TW: 12°C - 12°C - 13°C
OW: 12°C - 18°C - 19°C
Siehe Teichprotokoll






Von gestern (TP: 06.05.11) auf heute scheint in der Teichanlage ein Schalter umgebekippt zu sein.
Gestern schlüpfen in T1 nahezu gleichzeitig einige Vierfleck-Großlibellen und 2 Kleinlibellen, 'ne rote (Frühe Adonislibelle) und 'ne blaue,
die Seefroschmännchen versuchen sich in knatterndem und quarksendem Wettstreit und
heute dann um 12:00h sehe ich plötzlich in der grüngelben Brühe des 3. Teiches T3 rechts hinten in der Ecke eine leuchtend gelbes kleineres Guangzhou-Weibchen beim intensiven Schaukeltanz... während in der Teichanlage aus Teich 1 und Teich 2 (T1/T2) im die Reviergründund und Partnersuche im Gange ist! So haben nach den ersten deutlichen Zeichen am 04.05.11 sie jetzt ihr Ziel erreicht (Die Weibchen waren also in T3 diesmal klar vor den Männchen soweit).
Also


Die Guangzhou-Rundschwanzmakropoden laichen

Damit bleiben die Guangzhous also weiterhin den Kupferklanern im Brutgeschäft voraus (entsprechend dem häufiger besonnten T3).
Wäre das Weibchen nicht derart leuchtend gelb hätte ich es wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, wegen des trübe grün-gelben undurchsichtigen Wassers.
Die Guanghzhou-Wildfänge haben ja einen eigenen Teich bekommen. Es ist ein simpler rechteckiger Folienteich in der von gerade mal 3m X 1.5m, der erst in diesem zeitigen Frühjahr angelgt wurde. Ungefähr am 20.3.11 habe ich dann die Guanghzhou-Tiere hineingesetzt.
Ausgestattet hatte ich den Teich wie folgt:

  1. An den tiefen Stellen des Teichbodens wurden mehrere zerbrochene Tontopfscherben abgelegt.
    Ziel ist am Teichboden Höhlen zu erzeugen, in die sich die Rundschwanzmakropoden verstecken oder bei ungemütlichem Wetter zum Schlafen verankern können.
  2. An den Flachwasserstellen links und rechts jeweils eine ausgestochene Grasnabe mit Erde.
    Ausgangsplatz für Pflanzen wie Wasserpfefferminze, Hechtkrau, Wasserfenchel, das dann im Laufe der Zeit die Uferbereiche verkrautet.
  3. Einen halben Eimer Weiherschlamm mit viel Falllaub in der Flachwasserzone rechts abgelegt.
    Teich schnell beleben mit Wasserasseln und ähnlichem wie z.B. meine geliebten Egel Smile.
  4. Auf flachen Stufen kürz über dem Wasser wieder 2 Gras ausgestochenen Grasnaben mit Erde abgelegt, so dass sie über einige Graswurzeln kontakt mit dem Wsasser hat. Bleibt dann außerhalb des Wassers schön matschig.
    Ziel: Gras wuchern lassen, welches dann mit den Wurzeln im Wasser an der Oberfläche mit der Zeit feinfiedrige weiche Wurzelgeflechtegewirre wachsen lässt (Gut für alles mögliche Getier und junge Rundschwanzmakropoden. Adulte liben es sich dahinein zu arbeiten und dann zu faulenzen Wink )
  5. Aus dem alte Teich dann einzelene Ableger jeweils von Wasserpfefferminze, Hechtkraut, Fenchel, Wasserpest, krausem Laichkraut ud Riesenvalisnerie in den Graswatchen oder am Boden an den Tonscherben verankert

Das war's. Also ein Junger Teich ohne aktuell nennenswerten Bestand höheren Pflanzen aber mit Nährstoffen.
Entsprechend jetzt bei dem sonnig warmen Wetter eine grüngelbe Brühe, die im wesentlichen Algen produziert, die dann auftreiben und als Polster die Wasseroberfläche "verzieren". Sich selbst überlassen wird er zwar wahrscheinlich gegen Jahresende leicht krautiger und klarer werden und nächstes Jahr wohl schon ein ähnliches BIld wie t1/2 darstellen mit klarem bis recht klarem Wasser, aktuell sieht er aber so aus:
Krautloses nährstoffreicheres Junggewässer dominuert von auftreibendem Algenwuchs und hier und das an der Oberfläche schwimmendem Falllaub.

OK,
in diesem pflanzenlosen Teich also haben heute zwei Männchen jeweils an den Teichschmalseiten feste Brutreviere etabliert, wobei das rechts um 12:00h bei 18°C Wassertemperatur an der Oberfläche und 12"C ab rund 30cm Tiefe - direkt nachgemessen! - mitten in der Phase des Ablaiches war (Die Guangzhou-Import-Tiere entstammen mit hoher Wahrscheinlichkeit den südlichsten Populationen).

Sie Laichen in der hinteren rechten Ecke unter einem matschigen Falllaubblatt - die Frösche mixen da regelnmäßig hindurch -, welches durch den Algenaufwuchs und dessen Assimilationsbläschen schwimmend gehalten wird - schon seit Wochen - und das selbst im leichten Wind in dieser Ecke andauernd mal hierhin mal dorthin driftet, im großen und Ganzen aber im Bereich dieser Ecke lleibt.
Was braucht ein Rundschwanzmakropode also für ein Gewässer, um zu laichen: Es reicht ihm schon ein ganz junges vollkommen kahles Gewässer, welches so nährstoffreich ist, dass sich Algenaufwuchs vom Grund löst und an der Oberfläche treibt. Davon sucht er sich dann was halbwegs ruhig liegendes und laicht darunter ab. Wird es vom Wind verdriftet, folgt er dem Blatt oder Algenklumpen brav und lässt sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen, wie heute andauernd vom leichten Wind demonstriert.

Nun die Beobachtung im Einzelnen:
Das Nest befindet sich also hinten rechts unter einem treibenden Falllaubblatt.
Das Wasser ist so trübe, dass man Einzelheiten leider nur schwer erkennen kann, so dass ich auf 1.5m an das Geschehen ran muss - und mich dabei gleichzeitig in der Sonne braten kann Wink .
Hier zeigt sich, dass die Tiere aus dem Gunagzhou-Import eindeutig und dauerhaft kaum scheu sind, im Gegensatz zu den Tieren im T1/2. Letztere könnte man so nicht beobachten, das geht überhaupt nur mit Fernglas aus de Wohnzimmer. (Will also jemand Rundschwanzmakropden im Teich nur, wenn er sie direkt davor sitzend ohne übermäßige Geduld und Ruhe beobachten kann, dann sollte er unbedingt Tiere aus diesem Import nehmen.)
Die zwei setzen also ihr Brutgeschäft auch unter diesen Bedingungen fort. Man sieht aber deutlich, dass ich ihnen bewusst bin, vor allem dem Weibchen, denn wenn es gerade nicht zum Ablaichen verschwunden ist, stellt es sich immer so, dass es mich im Auge hat, aber gleichzeitig halbwegs gedeckt ist. Bewege ich mich, zieht es sich sofort unter Deckungen zurück, mich von da aus weiter fixierend. Außerhalb der Laichvorgänge bin ich also im absoluten ununterbrochenen Aufmerksamkeitsfocus des Weibchens. Das ist ärgerlich, da ich daher kein ungestörtes Verhalten beobachten kann, geht aber wegen des Trüben Wassers aktuell nicht anders
Das Männchen ist ein sehr großes Tier, das Weibchen ist ziemlich klein, von der Größe her eher jungadult. ein dem Männchen ähnlich großes Weibchen ist auch noch im Teich. Dieses ist aber dunkel-zigarrenbraun gefärbt mit leuchtem Fischgrätenmuster mit dem Männchen links auf der andere Seite beschäftigt.
In ungefähr 50cm Entfernung vom Nest sitzt nich ein zweites Weibchen Schokoladenbraun oben auf einem Algenpolster versteckt und behält immer den Nestplatz im Auge. Dieses Weibchen ist offensichtlich ohne Männchen mit Brutrevier und belauert aufmerksam das Brutgeschehen am Nestplatz ähnlich wie das B-Weibchen damals im Aqaurium sich mit allem Geschick bis auf 15cm im Moos an das ablaichende A-Pärchen herangeschlichen hatte und von da aus beide ""sehnsüchtig"" belauerte.
Das gelbe, also das Brutweibchen, hält sich außerhalb der Ablaichvorgänge immer direkt neben dem Laubblatt oder aber in einem Bereich bis max 1m vom Nest entfernt auf, wie gesagt, immer mich im Auge behaltend (auf mich ausgerichtet). Zumeist ist sie aber nie weiter als 20cm bis 30cm vom Nest entfernt. Das Männchen hält sich normalerweise nur unter dem Blatt auf.
Was sofort auffällt ist das Verhalten des Weibchens, wenn es wieder zum Männche schwimmt, um einen Laichvorgang einzuleiten. Während die Tiere aus T1/2 letztes Jahr oder auch das A-Pärchen im Aqaurium relativ locker und entspannt in dieser Situation sich gegenseitig recht kurz mal mit gespreizten Schaukelbewegungen grüßten und sich dann normal verhielten, fürht dieses kleine Weibchen unter dem Blatt und um dieses herum ein deratige irre Schaukelnden und ewigen Tannz auf, dass man sich sofort fragt, na wann hört sie denn auf und kommt zum Punkt? Das Männchen reagiert darauf nicht erkennbar außer wie zu erwarten mit einem Spreizen der Flossen und ab und an mal mit einem nachlässigen leichten zurückschaukeln. Nach einer kleinen Ewigkeit ist dann meisr Ruhe und das tanzende Weibchen mit dem Männchen unter dem Schaumnest länger verschwunden, bis dann das Weibchen wieder auftaucht und sich neben dem Blatt irgendwo positioniert um mich anzuschauen. Nun ist es hier wohl wieder so, wie es auch bei den anderen Beobachtungen war.
Das Männchen liebt das Sammeln und sortieren der Eier eigentlich viel mehr als das Ablaichen, weswegen es manchmal schlicht keine Lust hat und nicht reagiert oder die Umschlingung mitten drin auflösend sich ein schwebendes Ei schnappt, um es ordentlich wegzupacken. So war es wenigstens bei den bisherigen Beobachtunge. Hier bei diesem Guangzhou ist auch das irgendwie anders:
Das Weibchen fürht rund um und unter dem Blatt neben dem freindlich spreizenden und sortierenden Männchen seinen wahnsinnsaktiven weitausschlagenden Schaukeltanz auf und hört einfach nicht auf, auch wenn das Männchen es offensichtlich ignoriert weil es aktuell lieber den Laich ordnet. Irgednwann drängte sich mir dann das Gefühl auf: "Mein Gott, wann hört es denn auf, das wird doch jetzt nix!" und "genauso schien es wohl auch dem Männchen zu gehen". Es verlor mit der Zeit tatsächlich seine Geduld, legte seine freundliche Ignoranz ab und scheuchte das Schaukende Weibchen auf 15cm Abstand zum Nest. Kehrte dann zurück und ordnete weiter, während das Weibchen dann endlich den deutlichen Hinweis verstanden hatte und dort blieb um statt rum zu tanzen wieder mich zu fixieren. Im T2 bei den Bruten konnte ich sowas eigentlich nie sehen, Die Weibchen verstanden immer die einfachen Signale und gingen einfach von sich aus wieder auf Wache, wenn das Männchen grade keine Lust zum Ablaichen hatte. Dieses Weibchen führt aber jedesmal einen derart aufdringlichen und unabbrechbaren Aufforderunstanz auf, dass es eigentlich nur zwei reaktionen vom Männchen gab: In dem Meisten Fällen verschwanden beide unsichtbar unter dem Blatt und in den wenigen Fällen da das Männchen keine Lust hatte begriff das Weibchen die normalen Signale des Männchens nicht und ging nach einiger Zeit dem Männchen mit dem aufdringlichen Getanze unter und um dem Blatt auf die Nerven, mit dem Resultat, dass es wieder auf 15cm Abstand gescheucht wurde.

Was noch auffällig ander ist als in allen bisherigen Beobachtunge ist das Verhalten dieses gelben Weibchens.
Und zwar zeigt es keinerlei Aggressivität gegnüber anderen Weibchen die mal vorbeikommen.
Möglicherweise liegt dieses aber daran, dass die ganze Situation durch meine Gegenwart verändert wird. Wenn auch die Guangzhou kaum scheu sind, so sind sie durchaus nicht deswegen kaum scheu, dass ihnen meine Gegenwart nicht als Gefahr erscheint. Sie wissen genau wo ich bin, auch wenn ich wie ein Stein verharre, haben mich immer im Auge und bei jeder Bewegung meinerseits ziehen sie sich sofort rückwärts unter die schützende Deckung zurück, die sie immer in der Nähe des Standplatzes halten. Ich könnte mir vorstellen, dass diese meine Gegenwart als potentielle Gefahr die anderen Regungen wie andere Fische vertreiben dominiert.

Es könnte allerdings auch sein, dass einfach irgednwelche bedingungen anders sind, so dass sie eine andere Variante ihre Möglichkeiten im Brutpflegeverhalten zeigen. So sind z.B. wegen des kleinen Teiches alle gezwungen prinzipiell einen geringeren Abstand einzuhalten als im T1/2. Im T2 belegt das Topfbrutpaar übrlicherweise ein Revier, welches in der Ausdehnung den T3 vollständig umfasst! Vielleicht bewirkt also auch die in T3 erzwungene größeren Enge dieses veränderte unaggressive Verhalten des kleine Weibchens.

Eine weiter interessante Beobachtung, die im T2 bei den Topfrevierinhaber nie auftrat und wegen des sehr fein abgestimmten kooperativen Verhaltens des Brutpaares auch schlicht unmöglich gewesen wäre:
Schon im Aquarium zeigte das B-Weibchen, welches absolut nicht dazu zu bewegen war, die Werbungen des B-Männchesn zu akzeptieren ein Verhalten, bei dem es Versuchte das "fest" verpaarte A-Männchen dem A-Weibchen auszuspannen. Dazu schlich es sich sehr geschickt alles an verfügbarer Deckung vorhanden ausnutzend immer aus Abtail B hinüber in Abtail A bis auf 15cm und weniger an das A-Männchen an, ohne dass das A-Weibchen oder das A-Männchen es entdeckte. Kam es dann aber irgednwann aus der Deckung heraus wurde es meist vom Männchen sofort gesehen und überfallartig sofort in Abtail B verjagt.
Heute nun im T3 bei diesem war auch immer wie ober erwähnt in der Nähe so eiin schmachtendes dunkelbraunes Weibchen versteckt.
Der Vorteil des Teiches mit dem größeren Platzangebot zeigte nun aber wie der Ablauf aus dem Versteck heraus wohl eigentlich von solchen Weibchen geplant ist. Das Weibchen wurde zweimal von dem Männchen in diesem Versteck entdeckt als es mal weiter unter dem Blatt herauswanderte. Jedesmal war das Ergebis, dass das Männchen es von dem Polster runterscheuchte und Vertrieb. Ansonsten war das Versteck aber offenbar so gut dass es immer ungestört darin das Männche und das gelbe Weibchen beobachten konnte (Abstand so 50cm).
Es lauerte dort dei meiste Zeit regungslos immer mit den Augen das Brutpaar verfolgend aber ab und zu wurde es aktiv. Und zwar immer nur dann, wenn das gelbe Weibchen sich von etwas weiter weg schaukeltanzend auf den Weg zum Männchen machte, um ein neues Ablaichen einzuleiten. Man sah richtig, wie das Lauerweibchen das gelbe beobachtete und dann aus seinem Versteck glitt, eilig zu dem gelben Weibchen aufschloss und mit diesem zuzammen unter das Nestblatt schwamm. Dabei vollführte es auch leichte Schaukelbewegungen, so dass dann am Schluss unter dem Nest um das Männchen herium zwei Weibchen rumschaulten, Auffällig weitauschlägig das gelbe und verhalten ruhig das schokobraune Lauerweibchen. Beide wurden vom Männchen freundlich behandelt und geduldet aber schon bald wurd dann das Männchen unruihiger in seinen reaktionen bis es dann plötzlich die Situation zu durchschauen schien und sofort über das lauerweibche herfiel und es weirträumig (über 1m Abstand) vertrieb. Kam es dann zurück hatte das gelbe sein chaukeln aufgegebn und wartet wieder etwas außerhalb des Nestes und alles lief wieder normal.
Das vertriebene Lauerweibchen machte sich dann in der Zeit wieder auf die Anpirsch und schlich sich von Deckung zu Deckung wieder in sein Lauerversteck.
Für mich ist also der Aktion jetzt soweit verständlich: Normalerweise vertreiben während der Ablaichphase beide Partner,am aggressievsten aber das gelbe Weibchen fremde Weibchen sofort aus dem Revier. Diese Lauerweibchen scheinen aber irgendwie die tanzende Laicheinleitung des Brutweibchens zu nutzen, um sich mit diesem zusammen unter das Nest zu Männchen einzuschleichen - was jedesmal in der Beobachtung erfolgreich war! - mit der Absicht diesen Ablaichvorgang irgendwie zu nutzen. Wie genau????

Da es bei meine Beobachtung in jedem Versuch dabei vollkommen erfolgreich war, das Nest zu "betreten" und es immer eine längere Zeit dauerte, bis das Männchen die Situation durchschaute während sein gelbes Weibchen wie in Ekstase weitertanzte, sieht es für mich so aus, als habe sich da bei Macropodus ocellatus sowas wie ein Eierunterschieben durch fremde Weibchen entwickelt!

Und da dies von diesen Lauerweibchen mit einem derartigen Geschick und pfiffigen Ausnutzen von geeigneten Einschleusesitutionen - wie das scheints vollkommen auf den Tanz fixierte Brutweibchen, welches in dieser Situation nicht zur aggressiven Abwehr fähig zu sein scheint und das Männchen, dem offenbar das begleitende braune Lauerweibchen neben dem sich tanzend nähernden Brutweibchen nicht aufzufallen scheint - betrieben wird, schließe ich aus diesem Aufwand wieder, der ja eine Grund haben muss, das bei Macropodus ocellatus so wie ich aus den bisherigen Beobachtungen schon geschlossen hatte, sich aufeinander eingespielte Brutpaare schon frühzeitig finden und diese in der Regel wohl auch zumindest die Bruten der anstehenden Saison normalerweise miteinander durchführen. Wenn ich die weiteren Beobachtungen noch hinzunehme, dass die Rundschwanzmakropoden mit ihren Bruten von Sonnenscheinwetterfenster zu Sonnenscheinwetterfenster springen müssen und aus den letztjährigen Beobachtungen heraus dabei in der Lage sind selbst ein kleines Fensterchen von 2 Tagen in eine erfolgreiche Brut umzusetzen, dann sage ich mir, das Brutpaar muss in der Lage sein nahezu von jetzt auf Gleich ein Brutfenster spontan zu nutzen. Dabei dürfte es sehr hilfreich sein, wenn der Brutpartner nicht erst gesucht werden muss, sondern schon in der Nähe ist und beide gut aufeinander eingespielt sind, dass das Ablaichen auch ruckzuck erledigt werden kann, damit noch genug Sonnenzeit für die Eier verbleibt. Also, Brutpaare sich in der Regel wohl schon vorher finden und wenigstens bis Saisonende zusammen bleiben.

So betrachtet hätten Weibchen ohne Brutpartner so gut wie keine Chance in der aktuelle Saison Nachwuchs zu zeitigen. Denn ein Abwechseln zwischen den verfügbaren Weibchen wäre nicht der Normalzustand sondern eine relativ seltene Ausnahme.
Für ein solches Weibchen steht also der Verlust einer ganzen Brutsaison auf dem Spiel und ob es die zweite mit Überwinterung und Fischräubern schafft zu erleben dürfte fraglich sein. Auf alle Fälle wird die Lebenserwartung eisnes Rundschwanzmakropoden wahrscheinlich aber in jedem Fall so kurz sein, dass der verlust einer ganzen Brutsaison dramatisch wäre.
In einser solchen Situation sollte ein ausreichd hoher Evolutionsdruck bestehen, dass Weibchen für solche Fälle eine derart fein ausgearbeitete Alternativstratgie entwickeln können und auch müssten, wie heute beobachtet: Also irgendwie die aggressive Abwehr überwinden um sich dann - ich kann's mir zwar im Detail der Laichabgabe aktuell Prozessmäßig nicht vorstellen - irgednwie während eines eingeleiteten Ablaichforganges zu beteiligen und die eigenen Eier (zusätzlich?) befruchten zu lassen.
Wau,
das ist spannend, hoffentlich kann ich irgendwann auch mal beobachten wie es unter dem Nest für das Lauerweibchen erfolgreich weitergeht.


Brutsitaution in Teich1/2 bei den Kupferklanern

In T1/2 ist die brutsituation zwar weiter fortgeschritten aber den Guangzhous aus T3 weiterhin hinterher.
Nach meinen Beobachtungen würde ich die Stimmung da beschreiben als eine Mischung aus reviergründung und Werbung wie schon oben geschrieben.
Ablaichvorgänge sind keine zu Beobachten, Reviere scheinen aber gegründet, wedren aber nicht nachdrücklich gesichert, die Männchen schweifen immer mal wieder weiträumig umher klar auf Partnersuche.
Eindeuig ist dies Situation zumindest bei dem Topfmännchen, also dem Männchen welches in T2 mittig die Blumentopfhöle als Revierstandplatz übernommen hat.
Dieses Männchen zeigt ganz klar, dass es diesen Topf als Zentrum seines Revieres ansieht, indem es wenn es anwesend ist jedes andere Männchen angeht und fernhält. Dies aber auf die auch schon vom letzen Jahr bekannte Aggressionsaufwandminimierende Art. Einal z.B. kommt aus dem Kanal ein anderes prächtiges Männchen her und nähert sich wandernd dem Topfrevier. Das Topfmännchen in der Topfhöhle steckend schaut nur mit dem Kopf hervor. Es sieht das in gut 2m Entfernung sich nähernde Männchen, gleitet sich spreizend aus dem Topf und schwimmt diesem ruhig aber zügig entgegen. In ca. 1.5m Entfernung zum Topf treffen sie aufeinander. Das wandernde Männchen stoppt knapp 5cm vor dem Kopf des nach wir vor nur gespreizten Topfmännchens, dreht leicht nach links ab und schwimmt statt auf dem bisherigen Kurs ins Revier in die Schilfecke rechts vom Topfrevier. es zeigt dabei keinerlei Angst, Scheck und nichtmal das typische OK-Signal mit dem kurzen Bauchzuwenden. Es wirkt einfach wie ein: Ok, hier geht's nicht, dann zieh ich eben da rüber.
Das Topfmännche selbst entspannt ind em Moment der Kursänderung wieder seine Flossen, und kehrt zu seinem Topf zurück. Unspektakulär einfache, man möchte sagen sachliche Verständigung, mehr nicht.
Das Topfrevier ist also definitiv gegründet, Männchen werden hinausgewiesen, weibchen dürfen von dem Topfmännchen aber unbehelligt das Revier nach belieben durchwandern, woraus ich sofort schließe, dass dieses Männchen noch keine Brutpartnerin entgültig gefunden hat.
Bald darauf wird dieses dann von dem Männchen auch eindeutig bestätigt, indem es mir eine bewundernswerte Kenntnis des Teiches und der Gewohnheiten seiner Artmitglieder zeigt:
Es verlässt sein Topfrevier und schweift weiträumig in T2 umher. Männchen werden auf dieser Wanderung nicht wesentlich beachtet. Die hell grundgefärbten Weibchen, die ihm Begegnen auch nicht. so kommt es dann links vom revier in die krautige Lavendelecke, steuert dort zielsicher auf ein dichtes flutendes Algen-Wurzelgeflecht von rund 20cm Durchmesser zu, taucht darunter ab und erscheint dann mitten drinnen den Kopf nach oben durchsteckend. Da biegt er seinen Kopf dann von rechts nach links, total das Gefühl vermittelnd, als sucher er mit den Augen diese Plattformoberfläche nach irgendetwas ab. Diese Plattformen sind bei den Rundschwanzmakropoden im Teich beliebt. Sie legen sich regelmäßg oben drauf in die Sonne und genießen faul das Wetter. Auch jetzt ligt da links von dem Kopf des sich umschauenden Männchens etwas weiter weg am Rand ein M.ocellatus und zwar ein schokoladenbraunes Weibchen. Und kaum hat er dieses bei seinem Umschauen entdeckt stoppt der Kopf, das Männchen schiebt sich weiter rauf auf die Plattform und spreizt die prächtigen Flossen halb auf dem Polster liegend leichte Schaukelbewegungen zeigend. das Weibchen bewegt sich, das Männchen gleitet rückwärts zurück und verschwindet unter die Plattfom, das braune Weibchen folgt ihm durch das selbe Loch nach unten. Dann taucht das Männchen unter der Plattform auf. Die Flossen gespreizt, Schwanz nach unten und führt eine Schaukeltanz auf was haste, was kannste. Aber nicht auf der Stelle, sondern sich zielgerichtet ruhig fortbewegend Deckungen entlang in Richtung seines Topfes, der in 3m Entfernung liegt. Das Weibchen folgt ihm brav normal schwimmend in gleichmäßigem Abstand von etwa 10cm. So ziehen sie ca 1.5m Richtung Revierzentrum des Männchens als das Weibchen plötzlich stehen bleibt und dann abdreht und zur Lavendelecke zurückschwimmt. Genau in dem Moment, wo das Weibchen stehen bleibt und abdreht bricht dann auch das Männche unvermittelt sein Abholschwimmen ab (Irgednwie mag ich nicht Führungsscheimmen dazu sagen, denn ich bin mir ganz sicher, dass jedes Weibchen in diesem teich ganz genau dieses Männchen und auch ganz genau dessen revierzentrum kennt! Es braucht also nicht geführt im Sinne von Weggezeigt werden. Es wird wohl eher wirklich abgeholt, nach der Methode: Nu komm mit zu mir, willste mein Brutweibchen sein - ACHTUNG bewusste Vermeschlichung). Alle Weibchen wiisen ganz gezielt wnn sie möchten die Männchen in ihren Revierzentren aufzusuchen, wenn ihnen danach ist, sie kennen sich eindeutig aus.

Was hat mich daran so beeindruckt:

1. Die genaue räumliche Vorstellung des Männchens von seinem Lebensraum und nicht nur im Wasser, sondern auch solche exotischen Plätze wie diese Sonnenbadplattformen, die ja qausi einen Aufenthaltsort außerhalb, auf dem Wasser darstellen, wo man sich als Rundschwanzmakropode nur flach drauflegt und sich die Sonne auf den Schuppen brennen lässt.

2. Das er mit diesem zielstrebigen Handeln gezeigt hat, dass er nicht nur weiß, in welchen Bereichen des Teiches wohl Weibchen schwimmen könnten, sondern er von dem Bedürfniss seiner Artgenossen sich lange Zeit auf solchen Sonnenplattformen braten zu lassen eine irgendwie geartete Repräsentation hat, die ihm ermöglichte dort gezielt regelrecht Hochzuschauen, wo denn evtl. ein Weibchen liegen könnte.


Ein Rundschwanzmakropode braucht offenbar das Sonnen wie eine Eidechse auch wenn das Wasser warm ist

Inzwischen denke ich, dass meine Sonnenbadenanalogie mit der Eidechsen bei den Rundschwanzmakropoden doch mehr sein könnte als eine bloße Analogie.
Ich habe einen wechselwarmen Fisch der sich regelmäßig ausgiebig sonnt. Was will er? na fast unzweifelhaft aktiv seine Körpertemperatur steuern. Damit haben wir dann einen Fisch, dessen Körpertemperatur nicht der Wasserumgebungstemperatur folgt, sondern der seine Körpertemperatur - falls Sonneneinstrahlung verfügbar ist - an seine Aktivitätsbedürfnisse anpasst. Die Wirkung und der Vorteil ist besonders augenfällig, wenn sich diese Tiere bei winterlich kaltem stundenlang der Sonne aussetzen bevor sie eine aktivitätsphase einlegen.
OK, aber warumin aller Welt sollte ein solcher Fisch sich stundenlang in der Sonne braten, wenn das umgebenden Wasser doch annähernd oder gar vollständig die gewünschte temperatur aufweist. Dann braucht er doch kein Sonnenbad, um seine Temperatur auf Vordermann zu bringen!
Diese Verrückten Rundschwanzmakropoden braten sich fast außerhalb des Wassers liegend aber trotzdem selbst im wärmste Sommer bei ir im Teich stundenlang faulenzend auf Sonneplattformen. Das wurde mir heute, als sich das Topfmännchen ein Weibchen gezielt von so einer Plattformabgeholt hat so richtig bewusst.
Wenn die das dann doch immer noch treiben, dann könnte da doch noch mehr sein, als bloße Wärmeaufnahme. Irgendetwas was diese direkte ohne abschwächende Wasserschicht dazwischen liegende Sonnenstrahlunf dem Fisch zusätzlich zur Wärme bringt.
Zurück zu Echsenanalogie: Was ist, wen die Rundschwanzmakropoden wie auch viele Echsen eine Bedarf an UV-Strahlung oder sowas damit befriedigen?
Zur Zeit habe ich ja die Koreanerjungfische im Aquarium. Im aquarium gibt's flutende Ricciapolster, die wie einer von ihnen zu meinem ersten Schreck ja schon nachgewiesen hat nutzen können, um sich außerhalb des Wassers auf feuchter Unterlage faul hinzulegen.
Ich wedre wohl mal so einen Echsen-UV-Wärmestrahler an einer Stelle über der Riccia montieren. Mal sehen wie die Fiche reagieren, ob sie dann evtl. den Platz darunter öfter mal gezielt aufsuchen, wie es eine Echse täte?!
Mal sehen.....




Kleiner Abstecher:
Frösche, Kröten und sogar die Molche haben ihn schon übernomen. Von den Erdkröten schwimmen sogar Kaulquappen drin rum.
Interessant ist nun die Entwicklung der verschiedenen Kaulquppen in den zwei getrennt Teichen, die beide Mit RUndschwanzmakropoden besetzt sind:
Wie ich schon berichtet habe, haben in Teich1/2 die neunstacheligen Stichlinge kein nennswertes Interesse an den kaulquappen gezeigt, weder an den froschigen noch an den krötigen. Die Rundschwanzmakropoden hatten über das anziehend appetitlich wurmige Gekringel der Froschkaulquappenschwänze mit der Zeit aber gelernt, dass man diese tatsächlich essen kann.
Als dann auch die der Kröten urumschwärmten, lerneten sie noch viel schneller, die schmecken nicht.
Wie sieht jetzt der Stand aus?
T1/2: enthält jetzt keine Krötenkaulquappen mehr aber, wenn ich irgendwo Steine im Wasser aufhebe finde ich darunter immer wieder ziemlich große Froschkaulquappen, die sich dann sofort wieder effektiv verstecken.
T3, der neu Teich: Hatte nur Krötenkaulquappen und hat diese immer noch ohne erkennbaren Verlust.
Was sagt mir das?
T3 hat keinen Verlust an Krötenkaulquappen, weil sie sich mit ihrem "Geschamcksverderber" gegen Fische leicht wehren können.
T1/2 hat keine Krötenkaulquappen mehr aber immer noch Froschkaulquappen.
Die Froschkaulquappen wurden gejagt von: Rundschwanzmakropoden, [Großlibellen]]larven und Gelbrand
Die Krötenkaulquappen wurden gejagt von: Großlibellenlarven und Gelbrand
Froschkaulquappen haben als einzige Verteidigung gegen Fische wir Raubinsekten eine ausgeprägtes Flucht- und Versteckverhalten und ziehen einzeln durch den Teich auf Deckung achtend.
Krötenkaulquappen haben als Verteidigung gegen Fische ihren Geschmaksverderber, welcher 100% wirkt, kennen kein Versteckverhalten ein schwaches ungezieltes Fluchtverhalten und ziehen immer deckungsfrei in Trüppchen umher.

Trotzdem die Froschkaulqauppen vom Fisch bis zum Gelbrand gejagt wurden, konnten sie genügend soweit bringen, dass sie als Frosch den Teich verlassen und wenn die Seefrösche nicht kleiner Frösche fressen würden, der Teich mit der Zeit vor Fröschen aus den Nähten platzen würde. Ihr effektives Flucht- und Versteckverhalten erlaubte ihnen also trotz reichlich Rundschwanzmakropoden und noch reichlicher Großlibellenlarven ihren Bestand zu vergrößern.
Obwohl aber die Krötenkaulquappen von keinem Fisch angerührt wurden, sind sie jetzt in T1/2 offensichtlich für dieses Jahr vollständig ausgemerzt. Ihr Schwarm und schwaches Fluchtverhalten ist für die pfiffigen Jäger "Großlibellenlarven" kein Hindernis, sondern ein bequemes Tischleindeckdich. Sowohl für Großlibellenlarven und Gelbrand hat ihr "Geschmacksverderber" 0 Wirkung, mit der Folge, dass Großlibellenlarven und Gelbrand alle Krötenkaulqauppen ausgerottet haben.

In T3 mit Fischen aber (erst angelegt!) ohne Großlibellenlarven gab es keinen Verlust unter den Krötenkaulquappen.

Ich schließe daraus, dass Erdkröten es in mehrjährigen Gewässern ohne größere Fische, die die Großlibellenlarven und Gelbränder kürzer halten ein schweres Leben haben, in Gewässern aber mit größeren Räuberfischen, die Großlibellenlarven mit 6cm Länge erbeuten können, sollten Kröten es so gut haben, dass sie in Massen auftreten.
Frösche in mehrjährigen Gewässern kommen mit und ohne Fische klar, solange das Gewässer nicht menschlich wohnzimmermäßig aufgeräumt und blankgeputzt wird, also reichlich kleinstrukturige Uferverstecke in Höhlungen und Pflanzenverkrautungen existieren.
So sehen dank menschlicher Aufräum- und naturverständisesthetik die mehrjährigen Gewässer leider meist nicht mehr aus.

Kommentare

Bilder zum Tag

Das Brutweibchen dieses Paares (T3, rechte hintere Ecke)
Das Brutmännchen unter dem Laichblatt
Der Laichplatz in T3 hinten rechts.
Die Eier werden unter diesem Falllaubblatt gesammelt.
Der andere potentielle Laichplatz in T3 ist links
mit einem Frosch.
Nach meiner Einschätzung der bessere, sicherere Platz.
Das Paar dort ist aber noch nicht so weit.
Hier sind wir nicht mehr bei den Guangzhous,
sondern in Teich 1/2 bei den Zoohandels-Rundschwanzmakropoden ohne Herkunftsidee, den Kupferklanern.
Hier sieht man einen der bevorzugten Sonnenplätze,
weil sie sehr tragfähig sind und sich die Rundschwanzmakropoden hinaufschieben können,
bis ein Teil des Körpers völlig wasserfrei der Sonne ausgesetzt ist,
wie man hier bei dem links sich sonnenden sieht.
Der rechts ist noch ganz von Wasser bedeckt.
Im Teich 1/2



Der Hexenwahn vom 15. bs zum 17. Jahrhundert war keine Ausgeburt des finsteren Mittelalters, war keine kollektieve Manie, es war stattdessen eine von Gelehrten! kräftig propagierte Theorie.