Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Beobachtung im Teich

Leicht bewölkt
TW: 18°C -20°C
OW: 16°C - 22°C
Siehe Teichprotokoll

Der gestrige Tag (MOc: 17.07.10) mit seinem wolkenbruchartigen Nachmittagsregen hat das Wasser - siehe oben - und die Luft deutlich abgekühlt:


Heute Morgen 11:00h ca. 25h nach Ablaichende

TW: 18°C, OW: 16°C, Luft 15°C

Das Topfmännchen pendelt zwischen dem Laichplatz (Seerosenblatt) und dem Blumentopf hin und her:
Orientierungsziel des Männchens scheint dabei der Topf zu sein und nicht mehr Laichplatz unter den Seerosenblättern.
Es erscheint vorne am Topf, schwimmt gradlinig und aufenthaltslos hinüber nach rechts zum Laichplatz, tut dann irgendetwas mit dem Kopf nach oben an die Blattunterseite ausgerichtet, kehrt dann um un dschwimmt den gleichen Weg wieder geradlinig und aufenthaltslos zurück zum Topf - über eine Strecke von ca- 1m - und verschwindet dort aus meinem Blick.
Nach einer kleinen Verweildauer erschein er dann wieder vor dem Topf auf dem Weg rüber zum Laichplatz und das Spiel wiederholt sich.
So geht es etliche Male hin und her.

Als ich um 12:00h

bei wolkenschattigem Wetter nochmals nachschaue ist das kontinuierliche Pendeln beendet.
Der Aufenthaltsort des Männchens hat sich vom Laichplatz - Seerosenblatt - weg verlagert irgendwo vor dem Topf, wo es aber kaum noch sichtbar ist.

Zweimal in großem zeitlichen Abstand sehe ich das Männchen noch vor dem Topf erscheinen, allerdings nicht oberflächennah, sondern es kommt aus so 20cm-30cm Tiefe und schwimmt schräg hoch wieder gradlinig zum Laichplatz, inspiziert die Unterseite einiger Seerosenblätter und zieht dann wieder zum Topf zurück, allerdings nicht oberflächennah, sondern schräg nach unten, so dass es die Topfvorderseite wieder in der Tiefe erreicht, in der es sie verlassen hatte. Deis war beide Male so.
Es wirkte, als habe es seinen Standplatz ins tiefere Wasser verlegt?!.

Einmal schwimmt das Weibchen in den oberflächennah am Topf entlang. Es ist nicht mehr gelb, schwimmt aber gelassen durch das neue Zentrum (Topfumgebung) und kein Männchen erscheint, es zu vertreiben.

Quelle: Perönliche Interpretation bzw. Meinungsäußerung

Was könnte das Bedeuten?

Ich nehme an, dass das Männchen gestern geschafft hat, das Nest bzw. die Eieresammlung über den Wolkenbruch zu retten, vor allem, da es gestern Abend weiterhin schräg unter seinem Laichblatt stand und den Eindruck vermittelte Eier zu betreuen.

Unter dieser Annahme wirkte der Pendelverkehr des Männchen heute Morgen wie ein gezielter Umzug mit den 25h alten Eiern.
Wenn es ein Umzug war, dann können die Eiern zu dieser Zeit nicht in einem kompakten Klumpen vereinigt gewesen sein, sonst hätten wenige Abholungen gereicht. Es waren aber viele. Die Eier wurden also entweder nicht verklumpt oder sie vereinzeln und lösen sich aus der Klumpenbildeng einige Zeit vor dem Schlupf, wenn sie anfangen zu quellen, so dass jetzt für das Männchen keinen Möglichkeit mehr bestand, sie in einem kompakten Klumpen mit einem Mal umzuziehen oder sie sind wie im Aquarium beobachtet in kleineren Päckchen verklumpt, so dass ein Umzug mehrere Abholungen benötigt.

Eine Verlagerung der Eier hatte ich auch im Aquarium beobachten können (MOc: 28.03.10 Eipflege nach einem Tag).
Wegen der dort aber geringen Distanzen hätte dieses aber auch ein mehr oder weniger zufälliges Verlagen sein können über wenige cm.
Es war jedenfalls nicht erkennbar, ob es von der zufälligen Art war oder eine gezielte Aktion, die nur durch die räumliche Begrenzung des Aquariums auf recht wirkungslos ercheindende bzw. zufällig erscheinende wenige cm begrenzt wurde.
Zusammen mit der heutigen Beobachtung könnte es aber sein, dass Rundschwanzmakropoden ihre Eier unter Umständen über größere Distanzen gezielt umziehen.

Das ganze Geschehen im Teich jetzt nach diesem Umzug scheint sich ziemlich gut mit den Aquarienbeobachtungen vom 28.03.10 zu decken.
Auch damals trat das Männchen nach der Eiverlagerung hinter das Moos kaum noch in Erscheinung und das Weibchen konnte sich ungehindert durch das A-Abteil bewegen.

Möglicherweise kann ich ja im Teich in den nächsten 2 Tagen analoge Aktivitäten beobachten wie damals im Aquarium (MOc: 25.03.10 Eipflege ohne Schaum oder Klumpung). und möglicherweise lässt sich danach im Teich die gezielte Platzierung frei schwimmnder Larven an wie auch immer vorteilhafteren Plätzen durch wiederholte Beobachtung bestätigen... Schau 'me mal.

Kommentare

Für Laichen Übersicht für Eipflege Deckung

Damit mir's nicht verloren geht in meinen Notizen...

bei den Ümzügen mit den Eiern ist mir noch was aufgefallen:
Es scheint, dass sie unterschiedliche Umgebungen für den Laichplatz und den Platz nach dem Umzug haben.
Sowohl im Aquarium als auch im Teich war der Laichplatz bisher immer so gewählt, dass er relativ freie Sicht in die Umgebung zuließ, während das Umzugsziel dann immer in einer oberflächennah verkrauteten Ecke lag.

Vor der letzten Beobachtung im Teich war ich sogar hingegangen und habe den Bereich vor dem Topf schon flächig mit schwimmenden Muscheblumen dicht abgedeckt in der Annahme, dass dereren dichte und lange Wurzeln zusammen mit den Blättern ein optimales Laichrevier geben müssten. Aber statt genau dort dann zu Laichen ist das Topfpaar einen Meter nach rechts ins freie Wasser gezogen, um dort unter einem Seerosenblatt abzulaichen.
Erst der Umzug hatte dann genau jene von mir eingerichtete Ecke vor dem Topf zum Ziel.

Beim Laichen scheinen sie bei mir also Übersicht zu mögen, bei der Pflege nach dem Umzug Deckung.
(Hatt's zuerst im IGL-Forum notiert, gehört aber eigentlich auch hierher)

Bilder

Morgens:

Links von den Muschelblumen unterhalb des Seerosenblattes ist grade das Männchen nach rechts auf seiner Pendelstrecke unterwegs, um ganz rechts unter den Seerosenblättern weitere Larven abzuholen und umzuziehen.
Mittags:

Ab hier einige Bilder, wie sie gemütlich die flachen Uferstreifen durchforsten.



Alle Kriege sind nur Raubzüge. {Francois Marie Voltaire}