Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung





Beobachtung im Teich

Leicht bewölkt
TW: 13°C - 13°C
OW: 13°C - 19°C
Siehe Teichprotokoll






Das Pärchen in der linken Seite laicht heute bei den Rundschwanzmakropoden aus Guangzhou

Und da es wieder etwas neues gab bzgl. lauernder Rundschwanzmakropoden noch mal eine kurze Ergänzung zum Teich 3 (T3):


Teich drei ist recht klein (siehe: MOc: 07.05.11) und frisch erstellt ohne wesentliche Pflanzenwuchs (höhere).
Die Wasseroberfläche bietet also nur flutende Algenpolster als Ablaichmöglichkeit, welche aber fast alle dem Wind ausgesetzt frei umher driften.
Im Teich gibt es nur zwei Stellen an denen diese Polster halbwegs gegen Wind so geschützt sind, dass sie nicht ganz beliebig umhertreiben:
Jeweils an den Schmalseiten.
Im Teich befinden sich aber 3 brutreife Pärchen!
Es gibt aber nach meiner und offensichtlich auch nach Ansicht der Rundschwanzmakropoden nur 2 nutzbare Brutreviere!
Das resltiert in ein Dilemma für die Brutpaare: Es ex. 1 Brutpaar, welches einfach keien Chance hat ein Revier zu gründen obwohl sowohl das Männchen als auch das Weichen absolut und hoch in Brutstimmung sind - Erkennbar daran, dass beide sehr dunkle gefärbt umherschwimmen, beide Masken und Streifen zeigen und im Niemandsland regelmäßig miteinander schaukeln um ihr gegeseitiges Einvernehmen bzgl. Paarbildung zu bestätigen! Es ist in dieser Hinsicht eine ähnliche Situation wie damals im Aquarium mit dem A- und B-Pärchen. Unterschied ist: B-Weibchen war nie dazu zu bringen, dem B-Männchen seine Paarbildungseinverständnis zu geben (obwohl sie ein Brutrevier verfügbar hatten), während hier im Teich 3 die Paarbild des 3. Paares erfolgreich und gegenseitig bestätigt ist, aber absolut kein taugliches Brutrevier verfügbar ist.
Wir haben als 2 Paare mit Revier die auch Ablaichen und
1 bereites Paar ohne Revier, welches diese Brutsaison (Sommer) zu verlieren droht!

Nun, und dieses Dilemma führt offenbar zu diesen überraschenden Beobachtungen von gestern (Lauerweibchen) und von heute. (TBD: Bilder aufbereiten)
In T3 ist also heute um 12:00h auch das Pärchen auf der linken Seite Mitten im Ablaichen.
Sie haben ihre Revier zwischen einem halb ins Wasser liegenden Fichtenstamm und der Teichwand unter einem matschigen Falllaubblatt zwischen flutenden Algenmatten. Entsprechend ist dieser Ablaichplatz kaum von Windverdriftungen betroffen wie der auf der anderen Seite.
Was aber bleibt ist das leichte Durchmixen durch die Grasfrösche und Seefrösche, die inzwischen auch diesen Teich regelmäßig aufsuchen. Dabei sind die großen Seefrösche am Wirkungsvollsten, da sie zur Zeit sich regen anknarzend kreuz und quer über die Wasserflächen quirlen. Auf diese Weise wurde heute z.B. der Ablaichplatz rechts von Gestern von einem Frosche vollkommen durchgemixt und verschoben. Inwieweit dieses Männchen also schafft, Junge hochzubringen bin ich gespannt. Es blieb jedenfalls stabil unter dem gequirle und wanderte mit dem alles rumschiebenden Frosch brav mit. Danach stand es wieder stabil und der gleichen Stelle wie gestern.
Auch links ist während meiner Beobachtung einer dieser Bulldozer mitten durch den Lauchplatz gemixt und hat sichtlich die Eier durchgewirbelt. Das Männchen blieb gelassen und hat hinterher alles wieder zusammengesammelt. Kam also relativ gut damit zurecht.
Dire Grasfrösche sind zwar nicht wirklich kleiner aber kaum problematisch, da sie im Wasser nicht wirklich aktiv sind, sonder nur die zeit abwarten. Bewegen sie sich durch's Wasser, dann tauchen sie fast immen in die Tiefe ab, um dann unten im Wasser ihre Strecke zu machen. Sie quirlen als nicht die Brutreviere der M.ocellatus.
Das war ein kleiner Abstecher zu den erschwerenden Randbedingungen, die derzeit die Frösche hinzutun.

Aber jetzt zurück zu dem Brutpaar:
Nicht anders als gestern bei dem rechten Brutpaar stellt sich heute die Situation bei dem linken bzgl. Revierverteidigung dar:
Anders als die Beobachtungen aus T1/2 gibt es auch bei diesem Brutpaar kein aggressives Brutweibchen. Das gelbe Brutweibchen ist auch hier absolut aggressionsfrei und nahezu unterbrechunsglos auf Ablaichmotivation zentriert mit entsprechend mal mehr mal weniger Schaukeltanzen. Anders als das Weibchen rechts gestern versucht es aber seine Ablaichwünsche nicht derart aufdringlich und "hyperaktiv" tanzend dem Männchen aufzudrängen, sondern reagiert "sensibler" auf die aktuelle Bereitschaft des Männchens.
Folge ist, dass es hier auch nicht wie gestern zu den ab und zu notwendigen Vertreibungen des lästig aufdringlichen Weibchens durch das genervte Männchen kam. Hier lieft in dieser Beziehung alles so friedlich und einvernehmlich zwischen dem Brutpaar ab wie aus den Beobachtungen in der Teichanlage T1/2 vertraut und üblich war: Männchen wie Weibchen halten sich fast dauernd, auch in den Ablaichpausen unter dem Ablaichblatt auf. Das Weibchen verlässt diesen Bereich nur ab und an an den Rand des Blattes, sonst bleibt es unter dem Blatt. Selbst wenn das Männchen das Blatt aus irgendeinem Grunde verlässt steht das Weibchen mittig darunter und wartet. Die meiste Zeit stehe sie so dich gedrängt, dass sie sich bei fast alle Bewegung berühren und aneinander mit den Schwanzflossen oder den Körperseiten streifen. Das Weibchen ist dabei fast immer in den Ablaichpausen mit leichtem Schaukeln zugange. Das Männchen vorwiegend auf die Nestpflege/-sortierung konzentriert. Ab und an aber übernimmt auch das Männchen seinerseits neben der Sortiertätigkeit leichtes Schaukel und streift damit das Weibchen. Keine Vertreibungen, alles von Seiten des Weibchens unaufdringlich und von Seiten des Männchens vollkommen aggressionslos. Allerdings: Die Verteidigungsfunktion des Weibchens existiert auch nicht andeutungsweise. Es sichert nicht inden Laichpausen und verteigt nichts. Die Verteidigung ist hie also wie gestern bei dem rechten Paar dem Männchen aufgebürdet! Und es übernimmt diese Aufgabe auch so wie das rechte Männchen gestern. Und auch das linke Männchen heute verteidigt nur! den typischen Innenbereich des Reviers, also einen Umkreis mit maximal 30cm Durchmesser. Es ist genau der Bereich, den auch die Männchen in T1/2 nach dem Ende des Ablaichens nur verteidigt hatten! Auch das linke Männchen heute akzeptiert weder fremde Männchen noch fremde Weibchen im Innenrevier. Es bleibt also eine Konstante, dass ein Rundschwanzmakropodenmännchen offensichtlich kein Interesse hat, mit mehr als einem Weibchen abzulaichen, sondern im Gegenteil, es versucht dieses klar zu verhindern.

Was aber bei diesem linken Paar heuet bedeutend anders ist als gestern bei dem rechten ist die "Lauerbegleiter"-Situation!
Gestern gab es das auch aus den Aquarienbeobachtungen bekannte Lauerweibchen.
Heute gab es kein! Lauerweibchen - das Lauerweibchen von gestern war übrigens eindeutig das Weibchen des Revierlosen Brutpaares, und ist somit auch heute wieder in aktion, nur anders ... -, sondern

  1. Ein Lauermännchen und
  2. Ein gemeinsames Überfallkomando aus dem revierlosen Brutpaar

Die beiden Situationen kamen nicht gemischt während meiner Beobachtungszeit vor sondern erst die Lauermännchensituation und danach die Überfallkomandosituation.

Zur Erininnerung: das revierlose Brutpaar, nenne ich nicht nur so Brutpaar, sondern weil es nach meinen Beobachtungen tatsächlich ein einvernehmliches Brutpaar ist. Das bedeutet beide, sowohl Weibchen wie Männchen zeigen gegenseitig regelmäßig immer mal wieder den flossengespreizten Schaukeltanz in der kurzen eher "grüßenden" Form. Beide sind sehr dunkel gefärbt. Könnte dieses Männchen ein Revier gründen, würde es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit - ich bin mir nahezu sicher bis auf das Restrisiko Wink - mit genau diesem seinen Weibchen laichen und jedes andere Weibchen aggressiv abweisen! (Zur Sicherheit nochmal: Das liegt nicht an einer Gelbfärbung, sondern ist vorher bei einer sehr dunkel Färbung zwischen beiden einvernehmlich ausgehandelt!)

Die Lauermännchenvariante:

Das revierlose Brutpaarmännchen hielt sich während meiner gesamten Beobachtungszeit immer entweder so grade außerhalb des Innenrevierbereiches auf (30cm-Radius) fast häufiger sogar innerhalb. Es versuchte nahezu kontinuierlich ähnlich wie gestern das Lauerweibchen sich deckungsnutzend an das Brutpaar anzuschleichen. Während aber das Lauerweibchen eine versteckte Beobachtungsposition in ca. 50cm Abstand einnahm um dort geeignete Situationen abzuwarten, schliech sich das Männchen möglichst nahe an das Paar unter dem Ablaichblatt an und versuchte, wurde es nicht bemerkt sich immer zwischen das Paar zu drängen. Dort spreizte es dann seine vorher ungespreizten Flossen und Übernahm den Schaukeltanz. War es überhaupt so nahe gekommen wurde es kurz darauf von dem garde auf sortieren konzentrierte Männchen erkannt und vertrieben. Was auffällig war, war die oft anfänglich schwache vetreibunsgintensität des Brutmännchens, welches offenbar im Zwiespalt zwischen seinem geliebten Eiersammeln und -sortieren war und dem Verteidgungsbedürfniss. Das resultierte oft darin dass das nur zäh und "breiig" ausweichende Fremdmännchen bereits in ruhe gelassen war wenn es grade mal 15cm weit verdrängt war. das Brutmännchen eilete dann wie am Gummi gezogen schnell zum Laich zurück und sortierte sofort weiter. War es nicht von diesem Bedürfnis so sehr gebunden gab es ein ziemlich wirbelndes Verdrägnungsgerangel, welches aber nur ein einziges mal in einem explosiven Angriff des Brutmännchens auf das Fremdmännchen mit abschließendem deutlichen "Schrei" endete, dessen Luftblasenaustritt eindeutig zu sehen waren.

Das was ich da "Schrei" nenne ist ein Aggresionselement, welches die Rundschwanzmakropoden, Männchen wie Weibchen, relativ leicht beobachtbar immer wieder bei explosiven Frontalangriffen einsetzen: Sie schießen mit plötzlicher Hochgeschwindigkeit auf den Widerpart los, stoppen dann abrupt unmittelbar vor dem Gegner ihn fast mit dem Maul berührend - tun sie dabei aber tatsächlich nie - und entlassen in eine plötzlich kurz im Moment das Anhaltens ein bis wenige Bläschen aus dem Maul. Da dieser Ablauf nahezu unabänderlich monoton immer genau so endet mit den ausgestoßenen Bläschen, sage ich mir, die Bläschen müssen eine Funktion in dieser Kette haben. Weil ich mir, wie jeder anchempfinden wird, nicht vorsetllen kann, dass das optische Erscheinen dieser Bläschen eine Drohfunktion auf den anderen haben kann düften diese wohl nur ein nebeneffekt des eigentlichen abschließenden Drohsignals haben. Meine Vermutung ist daher, dass der Abschluss dieser Angriffshandlungskette tatsächlich ein erzeugter Laut ist, dessen Nebeneffekt, die beteiligte austretende Luft ich sehe. Und da es bei diesem wahrscheinlich erzeugten Abschlusslaut eindeutig um ein aggressives Signal geht, nenne ich ihn halt "Schrei".

Die meiste Zeit aber war es wirklich ein regelrechtes abdrängen und schieben des sich penetrant zäh verhaltenden Fremdmännchens.
und zwar bei dem Brutmännchen mit gespreizten bei dem Fremdmännchen meist mit entspannten aber auch nicht gefalteten Flossen!
Das gerangel ging geht dabei in nahezu dauerndem Körperkontakt, bei dem das Brutmännchen regelrecht schiebend und sperrend tätig ist, währedn das fremdmännchen zäh versucht, um das abdrängende Brutmännchen herum zu gleiten um dann sofort auf das Nest und das darunter befindliche Weibchen zuzueilen bei dem es dann, wenn es das schafft sofort wieder zu Schaukeln versucht.
Das Abdrängen war in zwei Varianten gut zu unterscheiden. Einmal, indem das Brutmännchen mit dam Amul in der Seite des fremdmännchens diese in dauerndem Körperkontakt vom Nest wegschiebt und einmal indem sie Kopf an Kopf auf der agnzen Breitseite sich berührend nebeneinander schwimmen, wobei das Brutmännchen wieder regelrecht schiebend das Fremdmännchen vom Nest wegzudrängen versucht währedn das Fremdmännchen versucht schneller sich vorwärts zu bewegen um so vorne an das Brutmännchen rumgleitend wieder zum Nest zu kommen.
Eine Sperrvariante zeigte das Brutmännchen, wenn es geschafft hatte das Fremdmännchen, wenigstens 20cm bis 30cm vom Nest wegzuschieben. Das Brutmännchen löste dann den schiebenden Köperkontakt und wenn das Fremdmännchen weiter versuchte an ihm vorbei zu Nest vorzudringen, Spannte es ganz extrem die unpaaren Flosse und schob sich so immer wie eine Sichtschutzwand vor den Kopf des vordrängenden Fremdmännchens. Das endete dann meist darin, dass das fermdmännchen aufgab, sich entfernte und auf einem Umweg über Deckungen sich langsam wieder an das Nest von einer anderen Seite versuchte anzuschleichen.
Wenige Male kam es vor dass in dieser Sperrstuation das Fremdmännchen nicht aufgab und schaffte an das sperrende Brutmännchen wieder vorbei zu kommen. Das waren dann immer die Situationen, wo das Brutmännchen richtig aggressiv wurde und nicht mehr drängend arbeitete, sondern nun das Fremdmännchen mit frontalen Attacken bekämpfte, was dann nach einigem Wasseraufwühlen im 30cm Nestabstand meist darin endete,dass einiger zeit das Fremdmännchen schenn die Flucht ergriff und vom Brutmännchen bis zu 50cm weiterverfolgt und gejagt wurde. Ein solche Sitauation war es denn auch, die mal in diesen Überfall-Schrei-Frontalanfgriff resultierte, als das Fremdmännchen schon aus Abstand gejagt trotzdem wieder selbst spreizend zurückkommen wollte. Letztlich siegte immer das Brutmännchen.

So also ging es in der Lauersituation des Fremdmännchen andauernd zu. Ein elend anstrengendes Geschäft für das Brutmännchen, welches nur als Folge der Tatsache enstand, dass das gelbe Brutweibchen in den Laichpausen nicht die Reviersicherung übernahm!

In den Beobachtungen inT1/2 wäre eine solche Situation absolut undenkbar gewesen. Dort übernahmen in den Ablaichpausen die gelben Weibchen sofort und unablenkbar die Reviersicherung, indem sie sich sofort an den Rand des Ablaichblattes stellten mit dem Kopf radial nach außen gerichtet und sicherten. kam irgendjemand auch nur von weitem ins Sichtfeld des sichernden gelben Weibchens, schoss dieses wie ein Furie los, egal ob das Ziel ein Männchen oder Weibchen war - klar weniger intensiv bei artfremden Fisch - und der Überfallene machte auch nicht nur den leisesten Versuch an dem Weibchen vorbei zu kommen, sondern versuchte panikartig zu entkommen, zur Not mit einem Sprung.
Entsprechend, wie als wüsste das Brutmännchen, dass es sich auf das Weibchen verlassen kann kümmerte es sich nicht abdeutungsweise um Reviereindringlinge, selbst wenn sei versehentlich mal direkt an ihm vorbeischwammen. Und mit recht. Letzlich wurde jeder Eindringling vom Weibchen erwischt. Die Folge war, dass mit der zeit alle Rundschwanzmakropoden im Teich schon nervös wurden, wenn sie das weithin leuchtenden Weibchen auch nur sahen, selbst wenn das Weibchen sie noch nicht gesehen hatte.

Nun wurde es aber richtig spannend, als es dem Lauermännchen einmal gelang sich dicht an das Brutpaar von rechts her anzuschleichen in einer Situation, wo gerade einer erfolgreiche Ablaicheinleitung durch das Weibchen in Gange war.
Sobald die Umklammerung geschlossen wurde, glitt das Lauermännchen aus seinem Versteck hinzu. Erreichte ein Position direkt neben dem Brutpaar als das Weibchen begann seine Eier abzustoßen - deulich für mich erkennbar (Abschweif: Die eier kamen übrigens deutlich erkennbar leicht verklumpt aus dem Weibchen und lösten sich beim hochtreiben immer weiter in einzelne auf - momentan durch eine IGL-Diskussion dafür sensibel gemacht bin ich ...) - Blieb für die Zeit des Eierentlassens dicht neben den zweien mit stark gespreizten und leicht zittrig wirkenden FLossen stehen und bewegte sich leicht schaukelnd, dann glitt es unbehelligt nach links aus dem Nestbereich wieder weg, währedn das Brutpaar sank und seine Umklammerung langsam löste. danach war das Lauermännchen für mich nicht mehgr zu sehen und offenbar auch nicht für das Brutmännchen, da dieses ruhig wie üblich nun die Eier sorgfältig sammelte und unter das Blatt positionierte.
Das war'S was ich zum Thema Lauermännchen beobachtet hatte!
Aber das ist nun absolut, geanu wie gester die Beobachtung mit dem Weibchen geradezu Spekulationsherausfordernd!
Was ich nun auch nicht lassen kann und meine Spekulation sieht so aus:
Motivationsgrundlagen wie bei der Lauerweibchen-Spekulation gestern!
Nur, das lauermännchen versucht seine Brutsaison zu retten, indem es seinen Sperma während der Laichabgabe dicht neben den beiden umklammerten abgibt. So kann es hoffen, dass wenigstens ein paar der Eier von ihm befruchtet wurden.
Auch wenn ich finde, dass diese Spekulation sich zu der Beobachtung geradezu aufzwingt setzt sie natürlich voraus, dass Männchen auch ohne Umklammerung in der Lage sind, Sperma auszustoßen! Keine Ahnung ob das möglich ist, keine Ahnung ob es da Untersuchungen gibt.
Aber: Das könnte man bestimmt mit den geeigneten Mitteln untersuchen. Eine relativ einfache Methode könnte z.B. sein, im Lebensraum der Rundschwanzmakropoden eine größere Zahl von Nestern inklusive des zugehörigen Männchens sorgfältig einzusammeln und dann die Eier und das Männchen genetisch zu untersuchen, um festzustellen, ob der Laich des Nestes evtl. und zu welchem Grad von mehr als einem Weibchen stammt und ob die Eier zu welchem Grad nicht nur von dem mitgefangenen Brutmännchen berfruchtet wurde. Wäre estimmt 'ne spannende Forschungsarbeit, finde ich. Und wenn dabei gezeigt werden könnte, dass Eier von unerschiedlichen Weibchen befruchtet von unterschiedlichen Männchen in Nestern vorkommen, wäre das ein guter Beleg, welcher zusammen mit diesen Beobachtungen zeigen könnte, dass die Rundschwanzmakropoden eine Strategie zur Verfügung haben mit der unverpaarte Tiere versuchen die wertvolle Brutsaison zu retten und wie diese Strategie männchen- und weibchenbezogen wohl abläuft. Und wenn es dann noch gelänge nachzuweisen, dass Männchen tatsächlich in der Lage sind in dieser Situation ohne umklammerung Sperma abzugene, wäre das geradezu sensationell finde ich. Wie könnte man versuchen das nachzuweosen? Z.B. indem man eine Filmkamera schafft neben dem Ablaichplatz zu positionieren und so evtl. eine austretenden Trübung beim Laueweibchen in entsprechender Situation nachweist?

Ich jedenfalls staune nicht schlecht über die sich in diesen Beobachtungen andeutenden Möglichkeiten der Macropodus ocellatus.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass diese Strategien nur dem M.ocellatus eigen sind, nicht aber z.B. dem M.opercularis, da der Verlust einer ganzen Brutsaison nur eine Drohung ist, die über Rundschanzmakropoden ohne Revier oder Partner schwebt, als in gemäßigtem Klima lebender Fisch, der nach der Brutsaison erstmal einen harten Winter überstehen muss, bevor er wieder die Gelegenheit zur Vermehrung erhält und zusätzlich nach meinen Beobachtungen ein freier Wechsel der Brutpartner bei dieser Art während der aktuellen Brutsaison umso unwahrscheinlicher ist umso seltener und unkontinuierlicher die Brutfenster - nach norden hin - werden.
Bei M.opercularus als Art der tropischen bis subtropischen Regionen, vor allem je südlicher, dürfte ein kontinierliche Brut Situation die meiste Zeit über bestehen, die die Konditionspausen der einzelnen Tiere eher als Limitierung besitzt als wettermäßig geeignete auseinanderliegende Brutsitautionen. Das bei diesen ein serieller Partnerwechsel stattfindet dürfte also recht wahrscheinlich sein, womit ein z.B. brutpartnerloses Weibchen nur das Risiko eingeht, ein paar Tage länger nach einem Brutbereiten Männchen suchen zu müssen, welches aktuell ohne Weibchen mit geeigneter Kondition ist. Das wäre ein recht kleines Risiko gemessen an dem oben für M.ocellatus ausgemalten.

Das Überfallkommando:

Nach der Phase mit der Lauermännchenstrategie wurde es plötzlich richtig hektisch am Ablaichplatz:
Wie oben schon gesagt, ist das Lauermännchen einvernehmlich verpaart mit dem Lauerweibchen von gestern!
Und dieses Weibchen war heute auch nie weit weg von dem Brutpaar. Es trieb sich die ganze zeit mehr oder weniger versteckt im Umkreis von 50cm bis 1m um das Nest herum. Nur anders als gestern saß es nicht ruhig auf Gelegenheit lauernd mit freier Sicht auf das Brutpaar lauernd in einem Algenpolster, sonder trieb sich eben schlendernd in der Näher herum, warum auch immer es dieses Brutpaar nicht versuchte genauso zu nutzen wie gestern das auf der linken Seite.
Na jedenfalls kehret das Lauerweibchen während der hanzen Zeit seiner Lauerbelästigungen und Rangeleien zwischendurch ab und zu immer mal wieder zu diesem seinen Weibchen zurück, woraufhin sich beide meist wie ober erwähnt gegenseitig kurz durch leichte nachlässige Schaukelei "begrüßten?" und dann ein wenig zusammen in der Umgebung schlenderten und nach Futter suchten. Nach einer Weile dann zog das Lauermännchen wieder auf Lauerpirsch zum Brutpaar, während das Lauerweibchen zurückblieb und weiter rum schlenderte und hier und da mal was annippte. Es verließ aber nie diese nähere Umgebung zum Brutnest.

Nun ja, irgendwann dann, als gerade längere Zeit störungsfreie Ruhe am Nest beim Brutpaar war konnte ich nur das Brutpaar sehen. vom Lauerpaar war weder das Männchen noch das Weibchen für mich auszumachen. Alles ruhig und ich freue mich, dass ich zweimal eine ungestörte Paarung beobachten kann. Dann leitet das Brutweibchen dei dritte Paarung ein, alles läuft reibungslos, beide drehen sich und die Eier treten aus, da erscheint auf einmal wie aus dem Nichts von links her das Lauerweibchen schwimmt zu den ausgetretenen Eiern und beginnt sie aufzuschnappen, schlicht Ei für Ei aufzufressen. nachdem es einige ungestört fressen konnte wird kommt das Männchen aus seiner Laichstarre und grift sofort hart das Weibchen an, welches sich aber zäh macht, indem es dem Männche ausweichend dieses immer umkreist und dabei weiter versucht die umhertreibenden deutlich zu sehenden Eier zu schnappen. Bald aber sind die Attacken des Brutmänchens so radikal, dass es nach rechts die Flucht ergreift. Ruhe, denke ich und das Brutmännchen beginnt die ersten Eier aufzsammeln, da kommt von links das Lauermännchen un dsteuert auf die Eier los und sofort entbrennt ein regelrechtes sich langhinziehendes gekämpfe zwischen den beiden Männchen, wobei sich das Lauermännchen nicht wie bisher abdrängen lässt sondern in engen Kreisen flossengespreizt immer wieder auf das Nest zusteuert und dabei diesmal selbst aktiv aggressiv die Attacken des brutmännchen mit ähnlicher Intensität erweidert. Die Folge ist, dass die Wasseroberflächeam Nest wie wild brodelnd durcheinandergewirbelt wird uns sich vor meine Augen selbst die schon ins Nest sortiereten Eier unre dem blatt schnell hervorgewirbelt sich im Umfeld verteilen

Übrigens keinerlei Schaumblasen. Auch dei Guangzhous bauen also selbst als Vorbereitun des Ablaichens bei mir keine erkennbaren Schaumnester!

und prompt kommt nun von rechts das Lauerweibchen zurück und fängt neben dem brodelnden Gekämpfe der Männchen in aller Seelenruhe gemütlich die rumwirbelnden Eier eines nach dem Anderen zu fressen. Es hat schon eine gehörige Portion vertilgt, so dass ich mir schon ausmale, dass das ganze Nest im Bauch des Weibchens gliech verschwunden sein wird, als das Lauermännchen den Brutmännchen nicht mehr standhält undschnell flieht, worauf das Brutmännchen diesem nicht flogt, sondern sofort das räubernde Weibchen überfällt, welches diesem hochaggressiven Angiff sofort nachgibt und die Flucht ergreift.
Gott sei Dank, denke ich, haben sie ja das meiste doch noch retten können.
Aber kaum fängt das Männchen mit dem Sammeln wieder an, kommt von der eine Seite das Lauermännchen rein und von der anderen Seite das Lauerweibchen und das gleiche Spiel wiederholt sich, auweia... das arme Brutmännchen...
Diesmal ist das Männchen aber schneller vetrieben udn darauf das Weibchen, so dass nur wenige Eier im Bauch verschinden.
Aber es war immer noch nicht zu Ende, kurz darauf kam der nächste und nächste und ... Überfall eine für mich fast unerträglich lange Zeit bis dann tatsächlich wieder Ruhe einkehrt. Nicht alle Eier wurden bis dahin gefressen aber ein stattlicher Anteil! Das Lauerpaar schlendert nun wieder draußen in 50cm Abstand umher und nippet mal da mal da was an...
Das Brutpaarmännchen ordnete den Rest des Nestinhaltes wieder unter das Blatt und das während der Überfälle auf 20cm Abstand ausgewichene Brutweibchen kam wieder unter's Nest. Zwei Ablaichvorgänge habe ich noch beobachtet, dann musste ich mir erstmal das gesehen Notieren, damit ich nichts vergesse. Ob es mit den Überfällen weitergegangen ist weiß ich nicht, da ich keine Zeit mehr zum Beobachten hatte.
Das war also das von mir noch nie erlebte Überfallkommando eines revierlosen Brutpaares.
Was ist das nun?
Spekulationstichworte:

  • revieretabliertes Brutpaar stören, bis es den Brutplatz aufgibt
  • revieretabliertes Brutpaar den Nachwuchserfolg vernichten, bis dem Brutpaar die Kosten gegen den Verlust zu hoch werden und es das Revier aufgibt - etwas ähnliches gibt es bei einer solitären Wesoenart glaub' ich bzgl. der benötigten Bruthölen (in Feldversuch abgesichert, mal schauen ob ich es finden kann und als Referenz ergänzen...)
  • Eier fressen senkt die Brutkondion des Brutweibchens zusammen mit erfolgsvermiesung und kommt gleichzeitig der Brutkondition des Überfallweibchens zugute
  • Schafft es, das Brutpaar zur unmittelbaren Aufgabe des Reviers zu bringen, kann man selbst sofort mit der Brut beginnen, während das verdrängte Paar wahrscheinlich nicht so bald mit umgedrehten Rollen störend zurückkommt, da das Weibchen ja erstmal wieder anständigen Laichansatz bilden muss und bis dahin nicht in dunkegefärbter Stimmung ist: Rücküberfall ist also unwahscheinlich, maximal das Lauermännchenproblem dürfte in umgedrehten Rollen als Gefahr bestehen, was aber deutlich erträglicher ist als die Vernichtung der kompletten Brut mit einem Brutweibchen, welches erst wieder einen neuen Laichansatz aufbauen muss.
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    Bilder zum Tag

    Teich 1/2 bei den Kupferklanern:
    Endlich ist es mir einmal gelungen auf einem Bild festzuhalten,
    wie weitgehend sich die Rundschwanzmakropoden zum Sonnen aus dem Wasser herauschieben.
    Hier sieht man wie einer den Kopf und Vorderkörper vollständig aus dem Wasser heraus auf die Sonnenplattform geschoben hat.
    Das ist keineswegs eine seltene Ausnahme, sondern ziemlich häufig!
    Die Rundschwanzmakropoden mögen es regelrecht,
    große Teile des Köpers beim Sonnenbaden
    ohne Wasserbedeckung der Sonne auszusetzen.
    In dieser wasserfreien Weise verbringen sie Ewigkeiten fast unbewegt.
    Einen konnte ich mal über einer halben Stunde in dieser Art in der Sonne braten sehen.
    Die Geduld verliere üblicherweise ich, nicht der Fisch!
    Hier ein anderer, welcher ebenso sich zum Sonnen teilweise aus dem Wasser schiebt.
    Wie gesagt, bei mir im Teich eher der Normalfall des Sonnens.
    Auch der links durchbricht langsam die Wasseroberfläche.
    Zurück in T3, den Guangzhous!
    Hier nun das zweite Brutpaar aus der linken Teichseite.
    Es hat seinen Laichplatz auch unter einem Falllaubblatt links vom Fichtenstamm.
    Das ist das Brutweibchen.
    Überblick über den Laichplatz.
    Vorne das braune Blatt ist der Eisammelplatz.
    Hier nochmal zum Vergleich der LAichplatz von gestern.
    Das Männchen steht brav unter dem Blatt.
    Eier sollten also noch sichre sein.
    Das Laichblatt aus der Nähe
    Das Brutmännchen
    Nicht das jemand denkt, die Blasen unter dem Blatt seien Teil des vom Brutmännchen erstellten Schaumnestes!
    Sowohl bei dem Brutpaar gestern, wie auch bei diesem von heute
    beschäftigt sich das Männchen nicht mal andeutungsweise mit Schaumblasenerstellung.
    In beiden Fällen konnte ich auch positiv feststellen,
    dass am Eisammelplatz keine Schaumblasen vorhanden sind, weil sowohl die Frösche, wie auch das Überfallpaar alles ins freie gequirlt hatten
    und dabei nur Eier erschienen, keine einzige Blase!
    Diese Blasen sammeln sich von den Algen an.
    Das Brutmännchen wieder.
    Hier sieht man es kurz nach dem Ablaichen beim Aufsammeln der Eier.
    Die Eier sind gut zu erkennen,
    selbst unter den Blattrippen des Laichblattes rechts.
    Hier lädt es eine Ladung unter dem Laichblatt ab.
    Links sieht man immer noch etliche Eier auf's Einsammeln warten.
    Rechts vorne steht das Weibchen derweil unter dem Laichblatt mit dem Sichtfeld nach außen gerichtet.
    Das ist die typische Position, die ein Wibchen in den Laichpausen einnimmt. Die Weibchen im letzen Jahr in Teich1/2 habe aus dieser Position heraus
    alles großräumig überwacht und jeden Eindringling explosionsartig überfallen!
    Hier in T3 bei den Guangzhous ist nur die typische Position vorhanden,
    Jede Aggressivität fehlt, keinerlei Verteidigung!
    Was man aber auch gut sieht in diesem Bild ist,
    dass das Männchen in den Laichpausen nie!
    die Brutweibchen unter dem Laichplatz verjagt
    Hier gibt's Zoff: rechts ist das Brutmännchen, dass das fremde Weibchen vom Laich absperrt.
    Kurz darauf wird es dieses auf eine Abstand von 30cm treiben.
    Hier sieht man das Brutmännchen beschäftigt das fremde Lauermännchen
    vom Laichplatz wegzudrängen.
    Das Lauermännchen ist leider nicht zu sehen.
    Es steht links davon unter der Riccia.
    Rechts sieht man ein Stück des Laichblattes.
    Das Brutmännchen mit gut sichtbarer Zeichnung.
    Die Körpergrundfarbe ist gut getroffen



    Wissenschaft ist der Glaube an die Unwissenheit der Experten. {Richard Feynman}