Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Beobachtung im Teich 2

Grau bedeckt OW: 9°C TW: 9°C

Aufteilung
Die Lavendelecke links im Teich 2 am oberen Ende über dem Wassermoos. Links in der Mitte an der Folie steht ein M.ocellatus-Weibchen
Die Lavendelecke weiter unten bei der Weidenwurzel





Auch bei 9°C sind inzwischen die Rundschwanzmakropoden regelmäßig zu sehen!
Die Adulten scheinen sich die Lavendelecke auserkoren zu haben. Dort waren sie am Abend immer wieder zu sehen und zwar normal aktiv.
Alle waren in ihrer Grundfärbung sehr dunkel, das Kupferweibchen kräftig schön dunkel Kupfer, das Grauweibchen fast duchgehend rußig bis schwärzlich, das A-Männchen recht schön dunkel aber ohne Kopfmaske.

Die mit 9°C eigentlich ja recht kühle Temperatur beeindruckt sie nicht. Alle Bewegungen sind recht lebendig. Einzig, dass sie keine eigentlichen Reviere gegeneinander durchsetzen, weder das Männchen noch die Weibchen. Sie bewegen sich alle mehr oder weniger zusammen in der Lavendelecke. Kommen sie sich dabei irgendwie zu nahe -manchmal so 20cm manchmal aber auch erst bei weniger, so wird Imponiert mit gespreizten Flossen und evtl. auch mal gespreizten Kiemendeckeln bis sich einer abwendet und damit deutlich macht: "Ich gebe nach und mache Platz". Es reicht dann, dass dieser 10cm bis 20cm zur Seite schwimmt und alle sind's wieder zufrieden.

Eine Begegnung zwischen Kupferweibchen und Grau-A-Weibchen über dem Moospolster:

Beide breitseitimponieren einander mit s-förmig gebogenem Körper und abgewandten Köpfen, führen Schwanzschläge aus und umkreisen sich dabei nicht sonderlich hektisch. Dann beginnt Kupferweibchen langsam Frontstellung zu Grauweibchen einzunehmen und biegt sich dabei aber stark s-fömig. Der Kopf ist frontal auf die Körpermitte des Grauweibchens ausgerichtet, die Kiemendeckel sind stark ausgestellt. In dieser Form verbringen sie einige Zeit. Irgendwann bewegt sich dann das Grauweibchen nicht sonderlich eilig aber bestimmt weg vom Kupferweibchen und beide gehen auf rund 20cm Abstand alles interessiert inspizierend in der Umgebung der Lavendelecke rum.

Eine Begegnung zwischen A-Männchen und A-Weibchen über dem Moospolster mehr in Richtung der Weidenwurzel:

Beide kommen sich beim Durchstreifen der Lavendelecke nahe. Sofort beginnen beide durch Flossenspreizen bei dunkler Färbung einander zu imponieren. Das graue A-Weibchen geht sofort in die schaukelnde Schwanzunten-Wedel-Begrüßung über. Allerdings mit nur leicht (so 10°) gesenktem Schwanz. Das A-Männchen macht beim Schaukeln mit, senkt aber nicht den Schwanz! Nach einigem beiderseitigem Gewedel macht denn auch das A-Männchen dem ein Ende, indem es über eine Strecke von 5 cm eine kurze Frontalattacke auf die Flanke des Weibchens durchführt (kontaktlos). Diese weicht gerade ausreichend weit aus, worauf dann beide so in 20cm Abstand zueinander wieder sich für andere Dinge interessieren.

Immer wieder kommt es zu weiteren Imponier- oder Wedelaktionen.

Bemerkenswert

Bei 9°C Wassertemperatur und nicht sonderlich attraktivem Wetter 12.0.10 haben die M. ocellatus im Teich Imponieren, Flossenschläge, Frontaldrohen, Frontalangriffe und Paarbildungsverhalten wie Schwanzschaukeln teilweise bei gesenktem Schwanz gezeigt.
Ein räumliches Revier wurde dabei aber nicht beachtet. Alle Imponier- bzw. Aggressionshandlungen schienen nur das erzeugen eines ca 20cm Individualabstandes zum Ziel zu haben dort, wo man sich gerade Näher kommt. Dauerhaft nähere Abstände scheinen die adulten M.ocellatus im Teich nur bei den halbwüchsigen M.ocellatus zu dulden.

Einer der Halbwüchsigen war lange Zeit so im Abstand von 50cm auf die sich imponierenden Adulten ausgerichtet. Er schien diese bei ihrer Aktion zu beobachten. Einmal kam ein Adulter ihm etwas näher, worauf der kleine nervös sofort zur Seite sprang (so 15cm) obwohl dieser sich nicht erkennbar für den Kleinen interessierte, sondern einfach damit beschäftigt war dem anderen Adulten zu imponieren..




Es spielt keine Rolle, wie schön deine Theorie ist. Es spielt keine Rolle, wie klug du bist. Passt sie nicht zu den experimentellen Ergebnissen/Beobachtungen, dann ist sie falsch!'. {nach Richard Feynman, Nobelpreis für Physik 1965}