Es spielt keine Rolle, wie schön deine Theorie ist. Es spielt keine Rolle, wie klug du bist. Passt sie nicht zu den experimentellen Ergebnissen/Beobachtungen, dann ist sie falsch!'. {nach Richard Feynman, Nobelpreis für Physik 1965}
⇒ ⇒
TW: 11°C - 11°C - 11°C
OW: 8°C - 15°C - 16°C
Siehe Teichprotokoll
Haben heute bei 15°C Wassertemperatur an der Oberfläche (OW) schon ziemlich eindeutiges Brutstimmungsverhalten gezeigt:
Alle sind sie ziemlich dunkel gefärbt, und zeigen fast durchgehend ein senkrechtes Streifenmuster über die Körperlänge welches von den Männchen sehr häufig weiter intensiviert wird zur typischen Kopfmaske indem der Hinterkörper weiter abdunkelt.
In der linken Seites des Teiches 3 hielt sich eines der Männchen gehäuft auf udn wurde dabei in geringerem Abstand (bis max. ~50cm) immer von einem Weibchen beobachtet. Das Weibchen war eindeutig in Brustimmung, was es klar ausdrückte durch die sehr dunkle Körperfarbe mit je nach Situation schwach bis stark kontrastierender Kopfmaske. Auch das Verhalten war eindeutig: Es drückte sich immer nur in der Nähe des Männchens rum und ließ dieses fast nie aus dem Auge.
Das Männchen selbst zeigte zwar nach wie vor keinen echten Revierbezug schien aber in der langsam beginnenden Gründungsphase zu sein:
Beim Luftholen stieß es ab und zu winzig klein zerlegte Luftbläschen aus dem Maul und es scheint inzwischen diese Seite des Teiches zu bevorzugen. Andere Männchen die vorbeikommen werden aber quasi noch in dem Bereich geduldet. Sie werden zwar Breitseitimponierend empfangen aber nicht nachdrücklich vertrieben. Sobald diese Männchen ihre unpaaren Flossen spitz alten und den Bauch leicht diesem Männchen entgegen halten werden sie meist geduldet.
Anders sieht das Verhalten dieses Männchens den Weibchen gegenüber aus:
Das begleitende Weibchen oben wurde von dem Männchen ab und an mal wie zum "Gute Tag sagen" gezielt aufgesucht und dann die Breitseite präsentiert, einmal sogar mit Zuwenden des Kopfes und Kiemendeckespreizen.
Beim Spreizen (Flossen) zeigte das Männchen nie die typischen Schaukebewegungen. Ich schließe daraus, dass es zur Zeit mehr in einer sich steigernden Reviergründungsstimmung ist als mehr aggressionsbestimmt als paarorientiert.
Extrem anders die Reaktion des Weibchens: Dieses Antwortet dem Männchen immer sofort eindeutig paarbildungspositiv indem es sofort die Flossen spreizt und die typischen freundlichen Schaukelbewegungen ausführt. je nachdem wie lange oder dicht das Männchen zugegen ist stellt es sich dabei von leicht schräg Kopfhoch is fast vollständig senkrecht schaukelnd. Das Männchen schwimmt nach bei diesen Besuchen meist nach kurzer zeit wieder zurück udn beschäftigt sich wieder mit anderen Dingen.
Was damit für mich ziemlich deutlich ist, ist dass dieses Weibchen eindeutig schon in Brutlaune ist - und das bei 15°C Wassertemperatur! - während das Männchen eher am Anfang der Reviergründungsphase schwebt.
Normalerweise würde ich erwarten, dass vorher die Paarfindung schin stattgefunden hat, d.h. dass das Männchen und das Weibchen sich schon vorher als Brutpaar zusammengefunden haben. Die Phase muss vorher - in den vergangenen Tagen - statt gefunden haben, denn dass die extrem postive Antwort des Weibchens auf das Männchen nicht einseitig vom Weibchen ist und das Beobachtete eigentlich selbst noch die Partnerfindungsphase ist war sowohl beim Weibchen wie beim Männchen zu erkennen:
Ab und an kam zu dem Weibchen auch eines der anderen Männchen und präsentierte sich diesem Weibchen dann flossenspreizend. Die Reaktion des Weibchens war aber immer vollkommenes Ignorieren. Aus Sicht des Weibchens schien also die Situation klar zu sein: Es ha sich für genau dieses eine Männchen entschieden. Gleichzeitig war es auch ganz schwach aggressiv gegenüber andere vorbeikommende Weibchen.
Das Männchen selbst dokumentierte auch, dass auch für ihn die Paarbildungssituation klar ist: Andere Weibchen, auch wenn sie sich schön dunkel färbten wurden nicht positiv präsentierend "angesprchen" oder empfangen, sondern tasächlich regelrecht vertrieben. Nicht weit zwar aber eindeutig. Was auffällig ist insbesondere im Kontrast zu der tatsache, dass Männchen fast immer geduldet wurden sobald sie ihre Flossen zusammenlegten um ihre "Unterlegenheitakzeptanz" auszudrücken.
Aus Sicht des Männchens war also die Paarfindung ziemlich eindeutig auch abgeschlossen mit genau dem begleitenden Weibchen.
Ich bin nicht sicher - im Teich sind sie individuell nicht so leicht zu unterscheiden wie im Aquarium und die Fernglasferne macht's auch nicht leichter - aber es scheint mir, dass das Weibchen das selbe ist, mit dem ich das Männchen schon seit vielen tagen gehäuft umherziehen sehe.
Diese Tiere aus dem Guangzhou-Import sind übrigens tatsächlich verglichen mit den anderen kaum scheu. Wenn also jemand Wert darauf liegt Rundschwanzmakropoden im Teich gehalten relativ leicht beobachten zu können sollte er unbedingt versuchen Tiere aus dieser Linie zu bekommen.
Bzgl. der Körpergrundfärbung unter Teichhaltungsbedingungen zeigt sich noch ein Unterschied zu den Kupferklantieren:
Die dunkle Grundfärbung (Brutstimmung) der Gunagzhou-Tiere entspricht eher dem Braun einer hellen Zigarre oder dem Falllaub einer Eiche während diese der Kupferklaner eher ein sattes tiefes erdiges Braun ist. Die Guangzhous wirken dadurch bei mir immer heller als die Kupferklaner im anderen Teich. Auch ist das Fischgrätenmuster eher in einer schwach kontrastierenden Form der Normalzustand bei den Guangzhous, während die Kupferklaner es mehr spezifisch zu zeigen scheinen.
Im Teich 1/2 bei den Kupferklanern konnte ich soweit fortgeschrittene Brutstimmung bisher nicht beobachten, was aber natürlich auch daran liegen kann, dass Teich1/2 da älter auch pflanzenverwachsener ist und daher entsprechende Ereignisse leichter im verborgenen stattfinden könnten.
Es spielt keine Rolle, wie schön deine Theorie ist. Es spielt keine Rolle, wie klug du bist. Passt sie nicht zu den experimentellen Ergebnissen/Beobachtungen, dann ist sie falsch!'. {nach Richard Feynman, Nobelpreis für Physik 1965}
Kommentare
Bilder zum Tag
Bilder aus Teich 1/2
Ich vermute aber Seefrosch, da sie andere Frösche fressen und jagd auf die Fische im Teich machen
Bilder aus Teich 3, den Tieren aus dem Guangzhou-Import
Braun- und Wasserfrösche durchquirlen inzwischen auch den Teich 3