Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Beobachtung im Teich


WT: 4°C Oberfläche, morgen 10:00h
WT: 8°C an der Oberfläche zum Zeitpunkt der Beobachtung.
Grau bedecktHeiter mit Regen

Den ganzen Tag über im Teich2 vorwiegend einen neunstacheligen Stichling gesehen, welcher sofort über Dreistachelige obwohl größer herfällt und diesen in den Kanal nach T1 ziemlich rabiat verjagt.

Zusätzlich treiben sich einige Bergmolche herum, während die Kröten und Frösche sich vor der kalten Wassertemperatur auf den Grund verzogen unsichtbar machen.

2 Macropodus ocellatus so um 15:45h in Teich 2 gesehen und um 16:45h einen aus dem Bestand/622, die ich vor 4 Tagen in den Teich entlassen hatte. Letzterer war auch im Teich leicht von dem Adulten aus der Teichüberwinterungsgruppe zu unterscheiden:
Die Tiere der Teichüberwinterungsgruppe zeigen eine glatte kupfergoldenbraune Grundfärbung, wobei das adulte Tier einen roten Schwanz zeigt. Der aus dem Aquarium wiederum war selbst im Teich mit Fernglas schon alleine an seiner graufleckigen Grundfärbung zu erkennen. Er wirkte im Teich von oben betrachtet regelrecht wie sommersprossig und bewegte sich nur zeitlupenhaft. E hielt sich im Schilfgürtel auf und ich war gerade mal in der Lage ihn über eine Strecke von 20cm im Auge zu behalten. In dieser Zeit bekam er anstupsenden Besuch von einem Bergmolch, reagierte darauf aber überhaupt nicht. In der kurzen Zeit, die ich diesen Aquarienentlassenen sehen konnte, holte er eindeutig einmal Luft.

Die Beiden aus der Gruppe derjenigen, die im Teich überwintert haben, waren der Adulte und einer der älteren Jungen (ca. halb so lang wie der Adulte).
Den Jungen konnte ich nur für 2 Min. in der linken Ecke des Teiches zwischen den Wasserpfefferminzen im Auge behalten, obwohl er sich nicht akiv versteckt hatte. In den halbschattigen Lichtverhältnissen war es mir aber trotz größter Anstrengung und obwohl er immer an der Oberfläche schwamm nicht möglich ihn länger in seinen Zeitlupenbewegungen zu folgen.

Der Adulte aus der Überwinterungsgruppe war hochaktiv. Keine Zeitlupenbewegung, sondern schwanzflossengetriebenes zügiges Erkunden und kreuz und quer Durchwandern des Teiches 2! Erstmalig aufgefallen ist er mir, weil ich den neunstacheligen Stichling beobachtet hatte und dieser entdeckte den M.ocellatus. Er hat gleich ein regelrechtes Spektakel dem M.ocellatus gegenüber veranstaltet mit präsentieren der leuchtend weißen Bauchstacheln, ruckartig drohendes Vorstoßen. Und obwohl der Stichlich tatsächlich ein gutes Stück größer als der M.ocellatus ist, kümmerte sich letzterer nicht die Bohne um das Stichlingsspektakel. Einzige Rekation, er drehte sich diesem mit dem Vorderkörper frontal zu. So ging's 'ne ganze Weile weiter, während der Ocellatus unbeeindruckt seines Weges und seiner Neugier folgte, als es dem Stichling wohl zu bunt wurde und er den M.ocellatus vorne kurz rammte. Aber auch das ließ den Ocellatus wieder recht kalt, er zog so 20cm nicht besonders eilig weiter, während der Stichling nun in den Kanal abzog.

Der adulte M.ocellatus beschäftigte sich für die nächsten 40 Minuten weiter mit zügigem Erforschen aller Winkel im Teich 2 hin und her und nie zeitlupenhaft langsam, sondern immer zügig. Irgendwann verschwand er dann links bei der Pfefferminzecke in dem Wurzelgewrirr einer Weide. Dort habe ich ihn dann letztlich vollkommen aus den Augen verloren.
Bemerkenswert: Während der gesamten Zeit (40Min) und trotz zügiger Aktivität holte er kein einziges Mal Luft!

Bzgl. Luftholen haben wir damit heute zwei Varianten gesehen:

  • Den Adulten aus der Teichüberwinterung, welcher 40 Min. hochaktiv war und trotzdem kein einziges Mal Luft holte und
  • den Adulten, welcher vor 4 Tagen aus dem Aquarium in den Teich entlassen wurde, also nicht dort überwintert hatte. Dieser holte trotz kaum nennenswerter Aktivität innerhalb von 2 Min. Luft.
  • Kommentare

    Bestand/623 und Bestand/633 nebeneinander

    17:45h nochmals den Aquarienocellatus im Teich direkt neben einem Halbwüchsigen des Überwinterungsbestandeseine längere Zeit vergleichen können.
    Also beide Stämme sind deutlich unterschiedlich.
    Die Färbung wie ober gesagt:

  • Die aus dem Aquarium (alter DDR-Bestand?!) grau sommersprossig unruhig rußig gefleckt
  • Die aus der Überwinterung (Herrn Hauers Zuchbestand) schön gleichmäßig kupferbraun.

    Die Gestalt und Beweglichkeit:

  • Die aus dem Aquarium: Massig kompakt und verglichen mit denen des Herrn Hauer ungeschmeidig
  • Die des Herrn Hauer(Teichüberwinterung): schlank über die ganze Länge nicht massig sondern schlangengleich in der Gestalt und in der geschmeidigen Beweglichkeit, die sich nahezu über die ganze Körperlänge wie Gummi biegen kann.

    Beides sind letztlich zwar Zoohandelstiere aber sie unterscheiden sich im Teich nebeneinander so deutlich, dass sie einfach aus unterschiedlichen Herkunftsgebieten stammen müssen!
    Auch im Verhalten war das adulte Tier aus der Teichüberwinterung letztes Jahr beim Einsetzen extrem scheu und stellte sich gar eine halbe Ewigkeit regelrecht tot seitlich gekrümmt liegend (wie als versuche er ein Blatt zu mimen), während die adulten Tiere aus dem Aquarium kaum nennenswerte Scheu zeigen.

    Ich wüsste schon gerne wo sie wohl jeweils herkommen?

    Mal sehen, wie sie sich im Teich zusammen verhalten werden?




  • Und denn, man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist. -Oft lehrt man auch Wahrheit und Irrtum zugleich und hält sich an letzteren. {Johann Wolfgang von Goethe}