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Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung





Beobachtung im Teich


Temperatur Teich 1 (OW) Teich 2 (OW) Teich 3 (OW)
Wetter HeiterWolkenlücken ph ~6.4 ~6.8 6.8 - 7.2
Tiefenwasser(TW) 11°C ⇒ 11°C KH ~3° 3° - 6°
Oberflächenwasser(OW) 11°C ⇒ 17°C GH 6° - 10° 3° - 6° 6° - 10°
Luft 11°C ⇒ 18°C NO2 <1 <1 <1
NO3 <10 <10 <10
Siehe Teichprotokoll Die Wasserwerte sind vom 01.05.13
Werte im Winter 16.12.12
Ein Beispiel für die Werte in den alten Teichen: 04.09.10







Sonnenbaden bei den Rundschwanzmakropoden (Macropodus ocellatus)

Die heutige Hauptbeschäftigung der Rundschwanzmakropoden ist mit sonnen und faulenzen gut beschrieben.
Die Fische zeigen alle eine hell-beige-braune musterlose Körperfärbung umrahmt von den dunkler wirkenden rot-braunen unpaaren Flossen. Es ist ihre Normalfärbung, also die Farbe die sie tragen, wenn nichts besonderes ansteht. Sie zeigen damit, dass sie derzeit noch nicht an Revierbildungen oder Brut "denken". Sonne tanken ist das Hauptziel, sie zeigt sich selten und spärlich genug.
Bei den Koreanern (Macropodus ocellatus "Inch'On Chemulpo") im [[Teichprojekt/Schema ab Mai 2012|Teich 2]] fällt auf, das die häufigsten Tiere jungadulte sind.
Genau anders sieht es bei den Kupferklanern in [[Teichprojekt/Schema ab Mai 2012|Teich 3]] aus. Hier schwimmen nur vereinzelt jungadulte - heute nur einmal einen gesehen - stattdessen aber so gut wie nur sehr große mit stattliche langen Schwanzflossen bei den Männchen rum. Sie wirken gegen die mittlere Größe der Koreaner (jungadultengröße) geradezu riesig.
Es sind hier definitiv fast alles mehrjährige adulte Tiere, die diesen Teich bevölkern. Darin spiegelt sich wie ich denke das unterschiedliche Alter der beiden Teichpopulationen.
Die Kupferklaner (meine Mischpopulation) als die älteste meiner Kleinpopulationen schienen schon 2011 die Sättigungsgrenze ihres Teiches erreicht zu haben. Sie bestehen also seit 2011 schon fast nur aus adulten Tieren, die jedes Jahr nur mit ganz wenigen Jungtieren aufgefüllt werden. Die meisten der Tiere, die ich heute gesehen habe dürften gut 3 Jahre alt sein und sehen entsprechend mächtig/groß aus.
Anders ist es bei der Koreaner-Population: Diese wurde im 2011 erst gestartet, also in dem Jahr, in dem die Kuperklanerpopulation ihre Sättigungsgrenze erreicht hatte.
Beim Umzug (April 2012) bestand die Gruppe nur aus wenigen adulten und vorwiegend recht kleinen Jungtieren vom Jahresende 2011. Zusammen mit den juvenilen der ersten Jahreshälfte 2012 bilden diese nun die jetzt zu beobachtende Population aus vorwiegend jungadulten zierlichen Tieren.

Heute konnte ich auch wieder sehen, wie sich die adulten Kupferklaner.Rundschwanzmakropoden beim Sonnen nicht von den an ihren Flanken "weidenden" Erdkrötenkaulquappen stören lassen. Von mir allerdings unbewegt sitzend umso mehr. Sie halten dabei zu mir eine Fluchtdistanz bzw. Sicherungsdistanz von von rund 1,5m ein. Taucht einer in meiner Nähe auf bemerkt er mich immer letztlich, schießt sofort auf die ~1,5m Sicherungsdistanz weg, bleibt dort abrupt stehen, dreht sich zu mir um und beobachtet mich starr. Nach längerem Beobachten beginnt er mir weiterhin fixierend zugewandt ganz langsam den Kreisumfang der 1,5m-Sicherungsdistanz entlang zu driften. Irgendwann werden sie sich dabei dann immer sicher, dass ich trotz Bewegungslosigkeit bin was ich bin und entfernen sich dann zügig in Deckung oder auf wenigstens 2m Abstand. In dem Bereich bis ca 1,5m Abstand zu mir schießen sie, wenn sie mich entdecken, immer! wie ein Blitz auf die Sicherungsentfernung, verharren dort unmittelbar, um mich längere Zeit zu fixieren und vergrößern dann den Abstand weiter, eilig aber nicht mehr hastig.
Einmal flog eine Amsel über den Teich gerade, als einer der Rundschwanzmakropoden sich auf Sicherungsdistanz zu mir damit beschäftigt fand, mich zu fixieren. Schneller als ich den Vogel bemerkte und für meine Augen fast zu schnell schoss dieser adulte fast senkrecht nach unten in eine etwa 50 cm durchmessenden Risenvallisnerienbusch und war nicht mehr auszumachen. Diese kleinen Fischchen namens Macropodus ocellatus zeigen also ein ziemlich differenziertes Fluchtverhalten, je nachdem welchen Typ von potentiellem Räuber sie gerade wahrnehmen.
Was auch wieder schön zu sehen war ist, wie sie ihre Umgebung in Relation zu meiner Beobachtungsposition ausnutzen, um sich z.B. genau hinter einem Pflanzenstängel zu verstecken und dabei immer darauf zu achten, dass der Stängel genau zwischen mir und dem Fisch liegt. Es ist nicht irgendwie zufällig gut meinen Blick auf den Fisch versperrend, sondern wird von dem Rundschwanzmakropoden immer wieder exakt ausgerichtet: Bewege ich mich vorsichtig zur Seite, um an den Stängel oder das Blatt vorbeizuschauen, bewegt sich der M.ocellatus hinter dem Stängel in entgegengesetzter Richtung, immer die Deckung genau in meine Blickrichtung haltend. Will ich ihn wirklich klar sehen, muss ich schneller werden mit dem Erfolg, dass der Fisch die Konsequenz zieht und wie ein Blitz ganz verschwindet.

Was gab's noch am Teich

Am Morgen in der Sonne ist wieder eine Frühe Adonislibelle geschlüpft und aufgestiegen.

Die Erdkrötenkaulquappen haben nun ihren Modus geändert und durchschwimmen inzwischen die Teiche ganz.

Das gibt dann immer wieder Beobachtungsmöglichkeiten zum Verhältnis Rückenschwimmer und Erdkrötenkaulquappe:
Immer wieder erjagt sich einer der Rückenschwimmer eine der Kaulquappen und immer wieder lässt er sie nachdem er sie ein Stück mitgenommen hat wieder offenbar unversehrt frei. Ich schließe daraus, dass die Erdkrötenkaulquappen irgendwie sich dem Rückenschwimmer als ungenießbar oder ungeeignet darstellen. Damit können sich Erdkrötenkaulquappen also erfolgreich gegen Fische und Rückenschwimmer "wehren", jedoch nicht - wie ich in früheren Beobachtungen schon beschrieben habe - gegen Großlibellenlarven. Großlibellenlarven verspeisen diese Kaulquappen reihenweise. In meinen Fischteichen haben die Kaulquappen der Erdkröten also nur die Großlibellenlarven und wahrscheinlich noch die Egel als Fressfeind.
Die Egel sind recht aktive Schwimmer von etwa 10cm Länge.

Die erwachsenen Kröten sind natürlich längst mit dem Ende des Laichgeschäftes aus den Teichen verschwunden.

Braunfrösche halten sich aber immer noch regelmäßig im Wasser auf, wie ich es auch von den alten Teichen kannte.

Die Teichfrösche (Rana kl. esculenta) zählen aber zu meiner Überraschung (2 waren es zu Beginn des Winters) jetzt wenigstens 3 oder 4 voll ausgewachsene Tiere. Es müssen also wenigstens 2 dieses Frühjahr noch zugewandert sein - ich vermute während dieser ewig langen Regentage -. Einen der Adulten, ein Männchen ist definitiv eines der Tiere vom letzten Jahr. Ich erkenne ihn an einer zackigen Unterbrechung der weißen Rückenlinie. Er ist auch vollkommen unscheu, während die anderen zwei oder drei adulten absolut scheu sind. Außer dieser Zuwanderung von ausgewachsenen Teichfröschen habe ich inzwischen auch eine kleinen, ich denke letztjährigen Teichfrosch entdeckt. Da ich sicher bin, dass letztes Jahr keine Teichfrösche in den Teichen gelaicht hatten, muss auch dieses Jungtier in der ausgiebigen Regenzeit zugewandert sein. Da die nächsten (Dauer-)Tümpel, die von Teichfröschen bewohnt sind, in etwa 1km Luftlinie entfernt liegen (und diese selbst wieder etwa 2km von einem großen Weiher mit Teichfröschen), scheint Rana kl. esculenta bei ausdauerndem Regenwetter durchaus Gewässer in bis zu 1 km Entfernung neu zu besiedeln.


Ein Rundschwanzmakropode sucht seinen Sonnenplatz auf. Erdkrötenkaulquappen kurbeln um ihn.
Braunfrosch
Braunfrosch
Wasserfenchel und Wasserpfefferminze
Der juvenile Teichfrosch
Kaulquappen der Erdkröten
und nochmal der juvenile Teichfrosch





Und denn, man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist. -Oft lehrt man auch Wahrheit und Irrtum zugleich und hält sich an letzteren. {Johann Wolfgang von Goethe}