MOc: Beobachtungen von Charly Demant

Quelle: Wiedergabe pers.  Beobachtungen bzw. Erfahrungen Dritter

Einige Beobachtungen aus einer 10-jährigen Haltung von Macropodus ocellatus

Charly Demant erhielt vor über 10 Jahren aus dem Zoohandel 3 Rundschwanzmakropoden, die damals als "Jangtse"-Tiere angeboten wurden.

Charly berichtet über die Tiere aus diesem Stamm, dass sie außer einer warmen Überwinterung, einem pH-Wert unter 6 und sehr hohen Nitratwerten alles mitgemacht hätten und sich in jedem Sommer gut vermehrt und das unabhängig davon, ob sie im Teich (60cm tief) unter der Eisschicht oder im frostfreien Aquarium auf der Terrasse überwintert hatten.

Die Jungtiere wurden im Herbst bei 2cm bis 3cm Länge abgefischt und den Winter über im Keller zwischen 18°C und 20°C großgezogen.
Im März wurden sie langsam an's Freiland gewöhnt, brachten dann im Sommer als einjährige Tiere Nachwuchs und blieben als adulte die folgenden Winter im Teich.

Bzgl. der Aktivität im Winter mit Eis auf dem Teich konnte Charly folgende Beobachtung machen:

"Ich kann mich gut erinnern, wie ich im Februar 2005 3 Tiere entdeckte die im frei stehenden 90l-Speisskübel überwintert hatten und durch ein Loch in der Eisschicht an die Oberfläche gekommen waren, um sich im flachen Wasser das über der Eisschicht stand
zu sonnen. Sie drehten ihren Körper dann so, dass er im rechten Winkel zur Sonne stand um möglich viel Wärme ab zu bekommen."

Quelle: Perönliche Interpretation bzw. Meinungsäußerung Auch diese Beobachtung zeigt, wie auch meine (MOc: 21.11.10), dass Rundschwanzmakropoden den Winter unter Eis durchaus nicht unbedingt passiv verbringen. In dem beobachteten Falle scheinen sie sogar ähnlich wie Eidechsen ihre Körpertemperatur gezielt über die des Eiswassers durch Sonnenbaden angehoben zu haben. Und wozu, wenn nicht, um trotz des eiskalten Wassers besser aktiv sein zu können?!. Selbst habe ich diese Beobachtung des Sonnens bei mir im Teich auch schon öfter gemacht. Nicht in so drastischen Verhältnissen wie in der dünnen Wasserschicht oberhalb des Eises, dafür aber in den flutenden Algenpolstern, wo ich oft Rundschwanzmakropoden lustigerweise zusammen mit Fröschen auf dem Polster liegend zur Sonne gerichtet ruhen sehe, um sich zu sonnen, also, um die Körpertemperatur auf eine bessere "Betriebstemperatur" zu bringen.

Weiter berichtet Charly, dass diese durch das Eis zur Sonne kommenden Tiere bei diesem mittelstrengen Winter (2005) wahrscheinlich in einem fast durchgefrorenen Speissfass lebten.

Was ich daran besonders bemerkenswert finde ist, dass selbst diese ja scheinbar widrigen Umstände sie nicht in eine Winterschlaflethargie fallen ließen, stattdessen kommen sie, um sich zu sonnen.

So, und da ich selbst ja immer durch einfach miserable Bilder meiner Fische "glänze" hier mal zwei Aufnahmen, die Charly von Tieren aus seinem Zooladen-Jangtse-Stamm gemacht hat. Also endlich mal auf meiner Seite gekonnt fotografierte Fische Wink :

Und zum Abschluss meinen Dank an Charly, dass ich diese Beobachtung bei mir zitieren darf.

Freundlicherweise wurden mir noch einige Messreihen zu Wasserparameter zur Verfügung gestellt, die ich dann bei nächster Gelegenheit hier ergänze.




Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet. {Formulierung: Matthias Claudius}