'Es spielt keine Rolle, wie schön deine Theorie ist. Es spielt keine Rolle, wie klug du bist. Passt sie nicht zu den experimentellen Ergebnissen/Beobachtungen, dann ist sie falsch!'. {nach Richard Feynman, Nobelpreis für Physik 1965}
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TW: 20°C -20°C
OW: 20°C - 19°C
Siehe Teichprotokoll
Nach dem gestrigen Tag finde ich heute um 9:00h das Topfmännchen mit einem Weibchen schon fleißig beim Ablaichen.
Da das Topfmännchen im Teich 2 wohnt, eben am Topf bevorzugt, befindet sich der Laichplatz morgen um 9:00h vollkommen im Hausschatten.
Das Wasser wurde um diese Zeit mit 20°C sowohl für das Tiefen- wie für das Oberflächenwasser gemessen.
Das Wetter ist ansonsten sonnig mit einzelnen kleinen Wölkchen und verspricht einen heißen Tag.
Das Laichen endet so um 10:15h. Damit dürfte es deutlich vor 9:00h begonnen haben.
ist mitten im Ablaichenprozess, d.h. das Männchen in relativer Normalfärbung hält sich engräumig unter dem Laichplatz auf und dürfte mit dem Sortieren der Eier beschäftigt sein.
Das Weibchen, hell leuchtend gelb mit rötlichen unpaaren Flossen und blauen Sprenklern, überwacht das Laichrevier und kehrt zwischendurch immer wieder unter den Laichplatz zurück, wenn es den nächsten Ablaichvorgang einleiten will. Auch sonst kehrt es immer mal wieder unter den Laichplatz ein wie um "Nachzusehen", es ist aber relativ gut erkennbar, wann es einen Laichvorgang einleiten möchte und wann es nur so vorbei kommt:
Im letzteren Fall, dem Besuchmodus schwimmt es normal ohne spezifische Gestiken zu zeigen gelassen unter den Laichplatz, streift dabei auch mal nebenher das Männchen, und geht wieder auf Überwachungsstreife.
Will es einen Laichvorgang einleiten, zeigt es schon während des Schwimmens auf den Laichplatz zu das typische schwanzunten wedelnde Schwimmen. und bleibt dann typischerweise unter dem Seerosenblatt längere Zeit verschwunden, eben zu Ablaichen.
Ansonsten entspricht alles der letzten Beobachtung:
Das Männchen ist kaum zu sehen und kümmert sich um nichts als die Eier. Darunter fällt auch die Befreiung der unmittelbaren Laichplatzumgebung (10cm Abstand) von Schnecken, welche solange belästigt, begissen, gestoßen werden, bis sie auf den Grund fallen.
Das Weibchen übernimmt vollkommen
1. die Verteidigung des Laichreviers und
2. initiiert die konkreten Ablaichvorgänge.
Bei der Verteidigung des Reviers agiert das Weibchen aggressiver und weiträumiger gegen Artgenossen, also andere Rundschwanzmakropoden, als gegen artfremde Fische. Artfremde Fischw erden ach vertrieben, müssen dazu aber schon deutlich nahe an den Laichplatz kommen. Sie werden dann vom Weibchen auf so 50cm Abstand getrieben oder auf so 20cm Wassertiefe, dmait ist es zufrieden. Anders sieht es bei Rundschwanzmakropoden aus, diese werden auch in der Tiefe nicht geduldet und bis zu 2m Entfernung nachdrücklich vertrieben.
Zwischen den Laichvorgängen geht das Weibchen wie gesagt auf Streife. Dabei entfernt es sich auch schonmal richtig weit com Laichplatz auch konnte ich beobachten, wie es im Rohrkolbenbereich Anflugnahrung von der Wasseroberfläche aufnahm, also zwischendurch Futter, das sich anbietet mitnimmt.
Wie immer geht es zwischen dem Brutpaar absolut friedich zu.
Auch als um 10:15h das Ablaichen beendet ist ist dieser Übergang unspektakulär: Das Männchen stellt kurz die Kiemen auf und das Weibchen weiß, dass es in den inneren Kreis nicht mehr eindringen sollte. Mehr ist zwischen dem Brutpaar in der Regel zur Koordination nicht notwendig.
Wie beim letzten mal hält das Weibchen weiter seine leuchtend gelbe Färbung aufrecht und verschreckt damit den äußeren Revierbereich, während nun das Männchen den inneren Zirkel aggressiv gegen jeden Eindríngling verteidigt. Es unterscheidet im Verhalten wieder zwischen dem eigenen Weibchen und anderen Eindringlicngen: Kommt das eigene Weibchen mal wieder zu nahe, so schwimmt er entgegen, stellt ide Kiemen auf, reicht das nicht, werden die Flossen gespreizt. Das reicht immer und das Weibchen kehrt relativ ruhig in sienen Zuständigkeitsbereich zurück.
Kommt aber ein anderer Makropode dem inneren Zrikel zu nahe, geht es mit gespreizten flossen sofort und typischerweise frontal auf diesen lose und ausdauern hinter ihm her, bis er den Zirkel panikartig verlassen hat.
Ähnlich verfährt das Weibchen im äußeren Bereich, nur dass dieser ein größeres Gebiet umfasst - bis zu 2m Abstand vom Nest - und das Weibchen darin nicht steht, sondern dieses Gebiet regelrecht überall immer wieder durchstreift.
Auch diesemal behält das Weibchen seine gelbe Färbung stundenlang nach Ende des Ablaichesn bei, heute mindestens von 10:15h, dem Ablaichende bis ca 13:0h.
Um diese Zeit hatte der Himmel zugezogen und es prasselte plötzlich mit dicken Tropen wolkebruchartig vom Himmel und schüttelete die Seerosenbätter des Laichplatzes heftig durch. Die Wirkung war das alles Makropodige mit einem Mal wie vorm Erdboden verschluckt war, so auch das Weibchen. Das sich der Regen dann in leichtere Form bis zum Abend fortsetzte konnte ich nicht beobachten, wie lange es die gelbe Färbung aufrecht erhalten hätte.
Das Männchen konnte ich abends bei temeperaturablesen um 18:00h und reichem regen geduldig unter seinem Laichblatt in Schräghoch-Stellung ausharren sehen. Ich hoffe es hat geschafft, die Eier bei dem wasseraufspritzenden Regengetrommel des Mittags beisammen zu halten und zu retten?!
Einige besondere Ereignisse sind mir heute aufgefallen:
'Es spielt keine Rolle, wie schön deine Theorie ist. Es spielt keine Rolle, wie klug du bist. Passt sie nicht zu den experimentellen Ergebnissen/Beobachtungen, dann ist sie falsch!'. {nach Richard Feynman, Nobelpreis für Physik 1965}
Kommentare
Bilder
Die Bilder zeigen das Ablaichen.
Sie sind leider nicht scharf, es war schattig und die Farben des Weibchens treffen die Wirklichkeit nicht. Sie war wieder hell leuchtend gelblich wie schon beim letzten Mal.
Man sieht auf den Bildern, wie das Weibchen zwischen den Ablaichvorgängen immer die Umgebung durchstreift, um Eindringlinge zu vertreiben.
Das Männchen hingegen bleibt unmittelbar unter dem Laichplatz und kümmert sich um die Eier.