MOc: Wachstum und Entwicklung

Quelle: Fachpublikationen

Wachstum und Entwicklung bei Macropodus ocellatus (Rundschwanzmakropode)

Zu Wachstum und Entwicklungsaspekten der Art M.ocalltus habe ich bisher keine spezifischen Veröffentlichungen gefunden, daher verweise ich hier als Anhaltspunkt auf die Angaben bei M.opercularis MOp: Wachstum und Entwicklung.

In Paepke wird für M.ocellatus noch auf die Zeichnung "Fischgrätenartiges Streifenmuster" eingegangen, welches sich lt. einer brieflichen Mitteilung von Chen Yiyu an Herrn Paepke zeitweilig über den gesamten Körper bis zur Schwanzwurzel erstrecken kann. Herr Paepke1 interpretiert dieses durchgängige Fischgrätenmuster als eine Schreckfärbung, die sofort abklinge, wenn die Tiere nicht mehr gestresst seien.

Quelle: Eigene Beobachtung bzw. Erfahrung
Diese Muster zeigte bei mir auch das adulte Weibchen aus Bestand/633 im Foto- und Temperaturangleichbecken in einer blassen transparenten Form.
Die Jungtiere des A-Männchens aus Bestand/623 zeigen genau dieses vollkommen durchgehende Fischgrätenmuster allerdings ziemlich regelmäßig und sehr kontrastkräftig in Situationen, die für mich nicht erkennbar besonders sind - allerdings nur von Tieren, die ich aufgrund ihres Verhaltens (das Muster wird ab einer Größe von ~2cm gezeigt) als männlich interpretiert habe - aber auch recht verlässlich in Imponiersituationen, wo sich zwei Jungfische aggressiv und imponierend konfrontieren. Dabei schien mir immer der mit dem kontrastreicher gezeigten Fischgrätenmuster der aggressivere und sich besser behauptende zu sein. Nie konnte ich dieses Muster in kontrastreich ausgeprägter Form bei den Jungfischen in Situationen beobachten, wo der Jungfisch gestresst oder sich unwohl fühlend wirkte, eher immer genau das Gegenteil. Jungfische, die dieses Muster zeigen wirken dabei in der Gruppe immer recht selbstbewusst. Ich bin mir also sicher, dass dieses Muster zumindest während einer Phase der Jungfischentwicklung nicht in der Bedeutung eines Schreckmusters sondern dem genauen Gegenteil, nämlich dem Ausdruck selbstbewussten Stark-Gefühls assoziiert ist. Möglicherweise gilt aber auch (insbesondere im adulten) beides und es hängt von der Kontraststärke und von den zusätzlich gezeigten Musterungen ab, welchen Zustand es aktuell ausdrückt.
Bei den Jungtieren in der Größe von 2cm bis 3cm in meinem Aquarium jedenfalls wird es recht häufig präsentiert und vorwiegend kontrastreich in Käbbel-Situationen von Tieren, die mir als junge Männchen erscheinen. Ich versuche Fotos von den Tieren mit dieser Zeichnung zu machen und sie hier einzustellen, was mir bisher allerdings nicht anständig gelungen ist, da sie empfindlich auf die Fixierung durch den Fotoapparat reagieren und die Zeichnung bisher immer sehr schnell verblassen ließen, wenn ich sie ins Visier nahm.

Kommentare

Fischgrätenmuster

Nun habe ich mir gerade die Jungfische nochmals genau angeschaut und versucht einen mit diesem Muster zu fotografieren.
Das ist mir wieder nicht so gelungen, dass es auf den unscharfen Fotos deutlich wird, dafür aber konnte ich ein Männchen beobachten, wie es genau dieses Muster erst körperüberdeckend bis zur Schwanzwurzel zeigte, während es ruhig über dem Moos stand. Dann kam ein anderes ihm zu nahe, woraufhin der Kontrast des Fischgrätenmuster deutlich verstärkt wurde und dann wandte es sich dem anderen zu, dunkelte den hinteren Körperteil stark ab, wodurch die Streifen hinten aufgehoben wurden und hellte den Kopf und Brustbereich ins weißliche auf, wodurch aus diesen Streifen vorne die typische Imponierkopfmaske wurde.

Hier nun die brauchbarsten der Bilder. Sie lassen immerhin halbwegs das Fischgrätenmuster halbwegs erkennen sowie auch, dass dieses Muster nicht mit einem Schreckempfinden sondern eher mit selbstbewusstem sich sicher fühlen:
Durch anzeigen/öffnen der Grafik werden die Bilder deutlicher!

Hier ist das Streifenmuster in beiden Tieren recht brauchbar zu erkennen.
Hier ist das Streifenmuster im vorderen Rücken gut zu erkennen.
Hinten allerdings ist es nur zu erahnen obwohl es in der Realität gut sichtbar war.
Zwar sehr verschwommen, dafür kann man aber erkennen,
dass die senkrechten Streifen sich über den ganzen Körper bis hinten ziehen.
Auch unscharf aber trotzdem mit erkennbarem Streifenmuster bis hinten in den Körper.
Ein Männchen mit recht gut erkennbarem Fischgrätenmuster bis hinten durch.
Auch das fischgrätige der Musterung und dass sie sich über den gesamten Körper erstreckt ist erkennbar.
Zusätzlich sieht man an der dunklen Gesamtfärbung, dass dieser Fisch gewiss nicht verschreckt ist,
im Gegenteil es ist ein sich gerade recht selbstbewusst fühlendes junges Männchen,
welches von diesem Standplatz zu der Zeit immer wieder alle anderen sich nähernden flossenspreizend vertreibt.
Wenn man sich nun vorstellt, wie sich dieser Fisch hinten weiter verdunkelt und vorne deutlich aufhellt,
dann bekommt man eine Vorstellung, wie das typische Muster eines adulten M.ocellatus-Männchen
entsteht mit einer schwarzstreifigen hellen Gesichtsmaske und einem gleichmäßig dunklen Hinterkörper.
Ich konnte diesen Übergang schon gut beobachten, als sich einer der Kleinen mit einem anderen
in die Haare bekam und das vorher gezeigte kontraststarke Ganzkörpergrätenmuster
hinten im gleichmäßigen Dunkeln versank und vorne als Gesichtsmakse auf einem
fast weiß gewordenen Untergrund stehen blieb.

Fischgrätenmuster auch beim Schlafen

Ich habe Morgens beim Lichteinschalten die Halbwüchsigen Im Aquarium (~3cm) Beobachtet:

  • Sie schliefen immer unten in Bodennähe zwischen dem Pflanzengewirr und
  • Nahezu alle zeigten dabei bis einige Zeit nach dem Aufwachen und auftauchen ein recht ausgeprägtes Grätenmuster.

    Das Grätenmuster ist damit also auch Bestandteil der "Schlafzeichnung".




  • Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte. {Immanuel Kant}