Heterandria formosa (Zwergkärpfling)

Quelle: Fachpublikationen

Der Zwergkärpfling (Heterandria formosa)1 ist ein aus Nordamerika stammender Fisch aus der Unterfamilie der lebendgebärende Zahnkarpfen

Dort bewohnt er stark verkrautete stehende ( Tümpel ...) und langsam fließende Gewässer wie Gräben bis in die Brackwasser-Region. In diesen Gewässern hält er sich typischerweise an den Gewässerrändern auf. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Cape Fear River in North Carolina bis zum Orange River in Texas.

Die Wassertemperaturen über das gesamte Verbreitungsgebiet schwanken im Jahresverlauf bei kurzzeitigen Frösten von 4°C bis zu 39°C in den Sommermonaten.

Merkmale

Er ist einer der kleinsten lebendgebärenden Zahnkarpfen mit einer Größe um 3,6 cm im weiblichen Geschlecht. Die Männchen bleiben mit ca. 2 cm deutlich kleiner und haben ein auffallend langes Gonopodium. Die Grundfarbe ist von einem braungoldenem Ton, welcher an den Seiten durch einen horizontal über die Körperlänge laufenden dunklen Balken unterbrochen wird. Der Rücken und die Seiten oberhalb dieses Balkens ist bei adulten Tieren mit unregelmäßigen dunklen Flecken belegt, während Jungtiere und Halbwüchsige dort ein klares und regelmäßige Streifenmuster zeigen. In der Rückenflosse und beim Weibchen auch in der Afterflosse befindet sich ein schwarzer Augenfleck. Dieser wird in der Rückenflosse nach oben hin typischerweise durch einen roten Rand von der restlichen klaren Flosse abgegrenzt. Die untere Körperhälfte ist hell silbrig. Die dunklen Pigmentierungen können je nach Erregungszustand vom Zwergkärpfling graduell aufgehellt werden, was insbesondere bei Männchen, die ein Revier verteidigen soweit führen kann, dass sie nur noch eine helle goldbraune Färbung zeigen, auf der nahezu keine dunklen Markierungen zu erkennen sind. Zwergkärpfling adult Zwergkärpfling adult Zwergkärpfling Jungtiere

Die Art zeichnet sich - im Gegensatz zu vielen anderen Lebendgebärenden - durch Superfötation und einer Follikelplazenta aus. Im Ovar befinden sich in der Regel mehrere Bruten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Dabei fungiert der Körper des Weibchens nicht - wie bei anderen Poeciliiden - als reiner Schutzraum für die Eientwicklung (Ovovivipar), sondern er versorgt auch die Jungen mittels der Follikelplazenta mit Nährstoffen. Heterandria formosa ist somit matrotroph vivipar.

Morphologische Charakteristik

SL[cm]FlossenstrahlenSonstiges
Adultes Männchen: 1.24 - 1.86Dorsal:6(7)Scales on lateral line : 26 ( 28 )
Adultes Weibchen: 2.30 - 3.20Kaudal: 20(28)Kopf-/Körperlänge Männchen: 0.2
Kopf-/Körperlänge Weibchen: 0.19

Physikalisch chemische Toleranzen

Ideal:15°C - 25°C
Toleriert:12°C - 30°C
Kritisch:5°C - 10°C bzw. 32°C - 39°C je nach Populationsherkunft
pH Ideal:6 - 8
dH Ideal:7° - 23°
Maximaler Salzgehalt:1.025 bei 25°C
Zwergkärpfling
Zwergkärpfling

Zwergkärpfling

Ordnung: Zahnkarpfenartige
Unterordnung: Cyprinodontoidei
Familiengruppe: Poecilioidea
Familie: Lebendgebärende Zahnkarpfen
Unterfamilie: Lebendgebärende Zahnkarpfen
Tribus: Heterandrini
Gattung: Kleinstkillifische
Art(Taxon): Zwergkärpfling
Heterandria formosa

Relationen Verhalten/Wassertemperaturen aus Teichhaltungsbeobachtungen Quelle: Eigene Beobachtung bzw. Erfahrung

Subtropsiche, NICHT winterharte Art
Vitalität und Wassertemperatur:
Vitality{0..9}, n=173: 4v4v3v5v5v6v6v6v6v6v6v6v6v6v6v6v7v6v7v
bei min. Temp:10°11°12°13°14°15°16°17°18°19°20°21°22°
Vitality{0..9}: 4v3v3v4v5v5v6v6v6v6v6v6v6v6v6v6v6v6v7v7v
bei mittl. Temp:10°11°12°13°14°15°16°17°18°19°20°21°22°23°
Vitality{0..9}: 3v4v3v4v5v5v6v6v6v6v6v6v6v6v6v6v6v6v7v7v6v6v
bei max. Temp:10°11°12°13°14°15°16°17°18°19°20°21°22°23°24°25°

Größenmessungen
Zwergkärpfling adult Zwergkärpfling adult Zwergkärpfling adult Zwergkärpfling adult Zwergkärpfling adult Zwergkärpfling adult
  • 1. In der Aquaristik wird auch die Art Neoheterandria elegans alltagssprachlich als Zwergkärpfling (Teddy-Zwergkärpfling) bezeichnet. Man darf sich von diesen Alltagsbezeichnungen aber nicht verleiten lassen auf eine nahe Verwandtschaft oder ähnlichen Bedürfnissen beider zu schließen. Beide Arten sind nicht näher miteinander verwandt und haben z.B. temperaturmäßig deutlich unterschiedliche Ansprüche! Mit den Alltagsbezeichnungen von Tieren verhält es sich so wie bei dem Beispiel Tintenfische und Schleimfische. Erstere sind Weichtiere, also aus der größeren Schneckenverwandtschaft aber keine Fische, während letztere tatsächlich Fische sind.



Ohne Spekulation gibt es keine neue Beobachtung. {Charles Darwin}