M.ocellatus "Alter DDR Stamm" (id623)

Bestand seit (Halter ist der oben aus techn. Gr. als [Original-]Autor bezeichnete. Der genannte Halter ist nicht in jedem Fall auch Original-Autor des Bestandseintrags. In diesem Fall ist der Eintrag als Stellvertretereintrag markiert): 
20.12.2009
Anzahl: 
2.2,20 +
Nachzuchtgeneration: 
2
Herkunft
Herkunftsart: 
Nachzucht
Herkunft(intern): 
Herkunftshaltungsbedingungen: 

Wurden bei 12°C-14°C Wassertemperatur in Aquarium gehalten.

Ich erhielt 5 Juvenile von 1cm SL aus einer Gruppe von 20 Tieren.
Die Tiere waren um den 11.12.09 erst von Herrn Zippe aus dem Zooladen geholt worden. Der Zooladen bezog sie laut neuerer Mitteilung an Herrn Zippe von einer Fischhandlung in Schortens oberhalb Bremens/Oldenburg. Diese Fischhandlung erhält die Tiere von einem privaten Bekannten, welcher die Tiere in einem Gartenteich hält und seinen sommerlichen Überschuss an den Laden in Schortens verkauft. Der Züchter soll aus Thüringen sein.
Lt. diesem Züchter stammen die Tiere aus einer Gruppe, die bereits vor der "Wende" in der DDR existiert hat, da man dort früher besser Fische aus Korea usw. beziehen konnte als z.B. aus Afrika. (Über die Herkunft der M.ocellatus in der DDR 1)

So gut wie jedes der Tiere zeigte grauschleierige Zersetzungen der Schwanzflossen von den Rändern her.
Einige weisen - vermutlich erbliche - Deformationen auf.

Einige Aufnahmen der Tiere und ihres Zustandes:

Auffällig an diesem Tier ist die vollkommen abgeplattete Maulform. Man vergleiche mit den anderen oder mit den Starttieren aus Bestand/633. Dies sieht für mich wie eine erbliche Mauldeformation aus.
Die Schwanzflosse und Rückenflosse im hintere Bereich sind zerfranst (Zersetzen von Flossenmaterial).
Das Tier wird bei mir von der Vermehrung ausgeschlossen werden. Es wird großgezogen und geht in Rentenhaltung.
Hier ein Tier mit deutlichen wellenförmigen Deformationen der oberen Schwanzflossenstrahlen. Die Wellenbewegung beginnt bereits in der Schwanzwurzel, was auf der Abbildung nicht gut zu erkennen ist.
Auch dieses wird wohl eine erbliche Deformation sein, so dass auch dieses Tier nicht in die Vermehrung, sondern großgezogen in die Rentenhaltung geht.
Nocheinmal der selbe Fisch, die Deformation etwas deutlicher abgebildet.
Dieser Fisch zeigt keine für mich eindeutigen Deformationen. Allerdings ist mir an diesem sofort aufgefallen die aus dem [[Bestand/633]] nicht gekannte, eine gebrochene Köperkontur erzeugende und für mich daher als unnatürlich verdächtige Einknickung des Maules vor dem Auge. Keines der 11 Tiere aus dem [[Bestand/633]] zeigt einen solchen einknickenden und nach oben gewinkelten Maulverlauf. Ich bin daher geneigt auch dieses Tier als deformiert zu betrachten?!
Bei diesem Fisch ist die Schwanzflosse schon zu 40% zersetzt! .
Das selbe Tier nochmals. Es raucht keine Zigarre! Sie wurden während der Fotografiersitzung und dem Temperaturangleich mit Kompostwürmchen gefüttert, damit sie auch was davon haben Wink. Der war etwas zu gierig und hat gleich einen Pflanzenstiel mitgenommen.
Hier mal ein Portrait.
Auch bei diesem eine sich zersetzende Schwanzflosse
Der nächste mit zersetzender Flosse. Hier kann man sogar die milchigen Verfärbungen erkennen, die der Auflösung der Flossensubstanz voraus gehen.
Der Selbe nochmals.
Nun im eleuchteten Becken einige Fotots vom selben Tag.
Einer ist dabei, der hat vollkommen dunkle Augen.
Der Selbe noch einmal.
1o Tage später der mit dem Plattmaul.
1o Tage Schwanzflosse weitgehend regeneriert lässt sich Dunkelauge eine weiße Mückenlarve schmecken.
+10d: Regeneriert.
+10d
+10d.
+10d.
+10d. Der scheint sauer Wink, meint wohl es sei genug abgelichtet.

Die Zersetzung der Flossen war nach wenigen Tagen in ihrem Becken gestoppt und die Regeneration begann wieder.

Haltungsbedingungen
Haltung: 
Teich (ganzjährig)
Überwinterung: 
Freiland
Ernährung: 
Selbstversorger
Brutansatz: 
Gruppe: n.m
Selektion: 
Aussortieren offensichtlich und eindeutig deformierter Tiere
Innerartliche sexuelle
Innerartliche Ressourcenkonkurrenz
Bruträuber
Temperatur/Klima
Wildtyperhaltung
Brutpflege vollständig den Tieren überlassen
Auflösung
Aufgelöst: 
01.11.2010
Auflösungsgrund: 
eingebracht in Bestand

{Dieser Bestand ist nun integriert in den Bestand/1326!}
Meine anderen Bestände: Bestand/erich willems/1187

Die Jungtiere werden derzeit im unbeheizten Wohnzimmeraquarium 100X50X50 bei Zimmertemperatur als einziger Besatz isoliert gehalten.
Sie sind in schlechtem Zustand, d. h. durchwegs mit graufleckigen Flosenzersetzungsschäden von den Enden her, die vermutlich (Guppies zeigen solche Schäden auch, wenn sie in ungeigneten Wasserkonditionen gehalten werden) aus schlechten Haltungsbedingungen resultieren möglicherweise im Zoogeschäft.
Zwei Tiere haben leichte bis deutliche wellenförmige Deformationen im Wachstum der oberen Schwanzflossenstrahlen und der oberen Linie der Schwanzwurzel.
Eines hat ein deutlich abgeflachtes Maul mit fast senkrecht stehendem Maulwinkel. Aus den bisherigen Vergleichen auch mit den Tieren aus Bestand/633 wirkt auch dieses wie eine Maulmissbildung.
Von 5 Tieren haben damit 3 körperiche Deformationen, die wohl erbliche Ursachen haben!

Es wird versucht, die Tiere im Aquarium bis zum Frühjahr großzuziehen.
Im Frühjahr werden sie dann bzgl. der Deformationen bewertet und alle mit Verformungen in den Zoohandel als Einzeltiere in die "Rente" in verschiedenen Läden untergbracht, um zu verhindern, dass sie sich weiter vermehren (evtl. behalte ich sie auch als Rententiere zur reinen Beobachtung?)

Mit den zwei normal geformten wird eine Aquarienzucht versucht, um das Brut- und Sozialverhalten aus der Nähe zu beobachten und um zu sehen ob der Nachwuchs der nicht verformten Tiere wieder Verformungen zeitigt.
Die Besten des undeformierten des Nachwuches gehen zusammen mit den Eltern zu 50% der Teichbesatzzahl in den Teich, der Rest an Privat mit dem Hinweis auf potentielle Verformungseigenschaften des Ausgangsbestandes bzw. in den Zooladen.

Seit dem 24.05.10 sind die 2.2 adulten sowie 20 ihrer Jungtiere in den Teich entlassen. Die zu diesem Zeitpunkt noch ganz kleinen Jungtiere werden weiterhin im Aquarium gehalten mit dem Ziel außer im Teich auch im Aquarium beobachten zu können. Der Anzahl der Tiere in diesem Bestand ist höher als die oben angegebene. Obige enthält nur die Zahl der in den Teich entlassen. Sobald die kleinsten auch entlassen werden, werden sie mitgezählt.

Kommentare

Farbe: Nach nun 3w im Aquarium

Alle Tiere haben auch nach drei Wochen immer noch diese graue Grundfarbe.
Die Rücken- und Afterflossen sind gedunkelt und zusätzlich zeigen die meisten vereinzelte schwärzliche Fleckenmale an unregelmäßigen Stellen in den unpaaren Flossen vorwiegend, aber auch am Körper.

Insgesamt sind sie dunkler geworden aber bei grauer Grundfärbung.

Die Tiere aus dem Bestand/633 zeigten schon nach wenigen Tagen im Teich eine eher bräunliche Grundfärbung und wirkten auch langgestreckter. Auch war ihre anfänglich helle Grundfarbe glänzender und glatter wirkend?!

Möglicherweise stammen diese beiden Bestände von unterschiedlichen Fundorten, wobei dieser Bestand mehr kurz hochrückig, der andere langgestreckter ist. Oder könnte es einfach die Folge einer Aquarienselektion bzw. des Aufwachsens im Teich (kühlere Temp. möglicherweise auf die Gestalt wirkend) sein?

Mal sehen ob die Wahrnehmung so bleibt.

Fütterung



Anfänglich, als sie noch ganz klein waren - 1cm SL -:

  • Dauerverfügbare Tubifex im blauen Filterschwammblock



    Seit sie so groß sind, dass weiße ausgewachsene Mückenlarven so grade ins Maul passen:

  • Dauerverfügbare Tubifex
    In einem eingehängte blauen Filterschwammwürfel - grobpoorig - halten sie im Aquarium Ewigkeiten und sind ein dauernd verfügbares Futter, welches sie sich "erarbeiten" müssen: Pooren beobachten, mit spitzem Maul in die Poren rein und versuchen einen Wurm herauszuzerren.
  • Weiße Mückenlarven.
    Ein recht leicht ergatterbares Futter. Auch diese sind den Fischen dauerhaft verfügbar, da ich, sobald ich keine mehr sehe, eine neue Protion reinsetze.

    Sie haben also nach belieben und dauerhaft Lebendfutter zur Verfügung.
    Trockenfutter bekommen sie gar keines, da ich am ersten Tag bei ihnen keinerlei Interesse daran erkennen konnte.

    Sobald der Teich nicht mehr mit Eis abgedeckt ist, werde ich ab und an Hüpferline und dergleichen aus dem Teich in Aquarium geben.

    Fütterungsfrequenz:

  • Tubifex sind nach ca 1 Woche alle aus dem Schwamm gezupft und gefressen,
    also: wöchentlich eine Portion in den Schwamm
  • Weiße Mückenlarven, die Portion ist nach 2 Tagen soweit aufgefressen, dass ich keine Larven mehr ohne Mühe rumschwimmen sehe,
    also: alle 2 Tage eine neue Portion frei ins Becken.
  • Nach nun 8w im Aquarium

    Auch jetzt nach 8w dominiert das schmutzig rußige grau als Grundfarbe.
    Bei den Weibchen heller, bei den Männchen im Mittel dunkler.

    Inzwischen steht fest das es 2.2 sind - das Jungtier mit dem deformierten Maul ist ja seit dem 22.01.10 verschwunden -.
    Ein Männchen ist deutlich größer als das andere und hat die Rücken- und Afterflossenzipfel bereits über die Schwanzlänge knapp hinausreichend.
    Beim Imponieren zeigt es auch bereits einen deutlich rußigen Rumpf mit einer gestreiften Kopfmaske.
    Auffällig ist dabei ein dunkler Strich, welcher unterhalb des Mauls horizontal bis zu den Kiemen reicht und so optisch ein riesiges Maul suggeriert! Sieht beeindruckend aus.

    Insgesamt aber auch in der Imponierfärbung eine rußig dunkel grau-schwarze Erscheinung.
    Dieser Bestand zeigt soweit ich das jetzt beurteilen kann

  • eine klar unterscheidbare Färbung zu dem Bestand 633 die auch deutlich unatraktiver und weniger glatt, glänzend vital durch ihre fahl rußige Fleckigkeit wirkt
  • eine höhere und kompakter kürzer wirkende Gestalt
  • nicht die extreme Scheu des adulten Tieres aus Bestand 633, die ja sogar in Totstellen mündete.
    Sie erschrecken zwar auch, ziehen sich auch zurück aber kommen genauso - vor allem das große Männchen - auch neugierig zur Scheibe, wenn sie mich sehen.

    Ich glaube, wenn das keine Aquarienhaltungsfolgen sind (nicht typische individuelle Farb- und Gestaltvariante ist in kleinzahliger Aquarienhaltung reinerbig einheitlich geworden), dass diese Tiere von einem klar anderen Fundort herstammen als die Tiere des Bestandes 633.

    Was mir auch noch scheint:
    Die Tiere aus Bestand 633 (Vochel) wirken in den Bewegungen schlangenhaft geschmeidig über die gesamte Körperlänge.
    Diese Tiere hier wirken nicht nur kompakter, ihre kompaktere Gestalt scheint ihne auch etwas der Geschmeidgkeit zu nehmen. Sie wirken in dieser Hinscht eher wie die Opercularis?! (Muss ich mal mehr drauf achten).

    Hier nun um die Farb- und Gestaltunterschiede deutlich zu machen je ein Tier aus beiden Beständen.

    Dies ein Tier aus diesem Bestand (623). Das Foto verfälscht die Farben etwas indem vor allem die leichten grauen Fleckungen nicht deutlich werden. Aber man sieht schon so, dass die Farbtypen unterschiedlich sind.
    Ein Tier aus dem Bestand/633 neben einem jungen M. opercularis (blaue Form). Man sieht deutlich, dass die Grundfärbung dieses Tieres ins Kupfer-Baige-Braune geht, während das obere tatsächlich - vor allem in echt gesehen - eine graue rußig fleckige Grundfärbung zeigt.
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