TP: Schema der Teichanlage von 2004 bis Mai 2012

Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Ungefähre Maße der Teichanlage:

Gesamt T1 Kana L T2
Länge/
SL(M.ocellatus)
216*SL 67*SL 71*SL 77*SL
Breite/
SL(M.ocellatus)
21*SL 3.6*SL 23*SL
Zum Vergleich ein 60cm Karpfen in einem 50m Weiher
Länge/
SL(Karpfen)
84*SL
- - - - -
Wasserinhalt 5742 L 2100 L ~175 L 3400 L
Gesamtlänge ~15.1 m
Gesamtuferlänge ~37 m
Gesamtwasseroberfläche ~17 m²
Länge ~4.7 m ~5 m ~5.4 m
Breite ~1.5m(NW) ~0.25 m ~1.6 m
DurchmesserRund(NO) ~1.9 m
MaximaleTiefe ~60 cm ~80 cm
mittlerTiefe ~30 cm ~0.15 m ~40 cm

(Der Teich hatte bisher seine dickste Eisbedeckung mit 15cm - 20cm im Winter 2008-2009 bei ca -15°C. Damit hat er seine grundlegende Wintertauglichkeit belegt. Als Sicherheitskonzept befindet sich im Teich in einer Tiefenzone ein starker Heizstab. Dieser ist so ausgelegt - getestet -, dass er falls erforderlich die Wassertemperatur 2°C über dem sich sonst einstellenden Niveau halten kann. Sollte also ein Ausnahmewinter auftreten, welcher droht, den Teich ausfrieren zu lassen, würde dieser Heizer sicherstellen können, dass das Tiefenwasser nicht ausfriert. Ich gehe allerdings davon aus, dass diese Situation nicht eintreten wird.)



Bauweise:
Die Teichanlage ist im Boden ausgehoben und mit schwarzer Teichfolie abgedichtet.


Vormittags im August liegt T2 nahezu vollständig im Hausschatten und T1 zu ~50%.
Mittags bis abends erhalten dann beide Teiche und der Verbindungskanal die volle verfügbare Sonneneinstrahlung.

Zu keiner Zeit wurde oder wird der Teich technisch gefiltert, umgewälzt oder die Teichbewohner zugefüttert. Die Teichanlage und ihre eingesetzten oder zugewanderten Bewohner bleiben sich nahezu vollkomen selbst überlassen.
Einzige wesentliche Eingriffe meinerseits:
Ich übernehme ab und an die Aufgabe von Pflanzen fressenden Wasservögeln – mnjam - indem ich dort, wo sie meine Beobachtungsfreude stören (T2 vorwiegend) mit einem Stock die Grünalgen aufdrehe und so Nährstoffe aus der Teichanlage "herausesse" Wink. Ansonsten lasse ich aber Algen Algen sein und schaue wie die Bergmolche sich darin vergraben oder die Heterandria formosa sich futtersuchend durchschieben.
Zusätzlich erzeuge ich schon mal künstlichen Wasserzulauf, indem ich meinen Aquarienwasserwechsel in den Teich hinein vornehme. Dieses ist notwendig, weil der Teich natürlich nicht die notwendige Tiefe hat, um die sommerliche Verdunstung sicher bis zu den herbstlichen Regenfällen abzupuffern.

Die einzige Technik besteht also in der Grundabdichtung durch eine Wasserfolie, womit die Teiche der Ufer- und Flachwasserzone eines nicht austrocknenden natürlichen Gewässers ohne nennenswerten Grundwasserkontakt entsprechen.

Die Anlage in ihrem jetzigen Aufbau ist über mehrere Jahre in folgenden Schritten entstanden:

  1. July 2004 wurde in der kleinen schrägen Elipse ein Miniteich ausgehoben mit ~150L, verwendet, um Heterandria formosa und Guppies einen Sommerurlaub zu ermöglichen.
    Dieser wurde mit 2 handvoll Weiherschlamm angeimpft und sofort mit 2.2 Heterandria formosa besetzt. Zugefüttert wurde nie, die Fische mussten sich von Anfang an aus dem natürlich erreichbaren Angebot ernähren.
    Im Hochsommer war er typischerweise zugekrautet mit Hornkraut und Wasserlinsen. Sonst enthielt er noch ein ca. 50cm hochwachsendes hartes Sumpfgras, welches ziemlich wucherte.
    Über die Weiherschlammanimpfung befanden sich von Anfang an einige Egel in diesem Teich.
    Ab Frühjahr 2005 war er dauerhaft bewohnt mit Schnecken, Egeln und Großlibellenlarven.
    Im Sommer 2006 ist ein halbwüchsiger Seefrosch zugewandert. Ich denke aus Verzweiflung, weil ihm möglicherweise in irgendeinem Nachbargarten der Gartenteich weggenommen wurde?! Dieser ist der Anlage bis jetzt treu geblieben Smile.
    Von Anfang an vermehrten sich die Heterandria formosa darin bis zum Winteranfang gut. Auch die ab 2005 zugesetzten Guppies vermehrten sich passable und waren zusammen mit den Heterandria in der Lage sich ohne Zufütterung aus dem Miniteich vom Frühjahr bis zum Herbst inklusive ihres Nachwuchses prall zu ernähren.
  2. August 2008 wurde der Miniteich entfernt und durch den Folienteich T1 ersetzt mit dem Ziel insbesondere für die noch zu besorgenden Macropodus ocellatus einen dauerhaften Lebensraum zu schaffen.
    Dazu wurde sämtlicher Inhalt vom Schlamm, Wasser über die Pflanzen und Fische des Miniteiches in eine Regentonne verfrachtet. Nach dem Einfüllen des Wassers in den neuen Teich T1 wurden die Flachwasserzonen und Teichränder mit verschiedenen Natursteinen (Teichaushub) - teilweise aus dem Wasser ragend - gestaltet (siehe: 11.04.09)

    und in den südlichen und westlichen Flachwasserzonen Aquarienkies aufgetragen. In der nordöstlichen Flachzone wurde der Stamm einer Fichte halb ins Wasser, halb auf das Ufer gelegt. In der nordwestlichen Flachzone und nochmal etwas weiter oben wurde jeweils eine beim Teichaushub angefallene Grassohle abgelegt, um den Fischen und sonstigen Bewohnern eine flache durchschwimmbare Gras/Schlamm-Ecke zu erschaffen. Das Sumpfgras aus dem Miniteich wurden in mehrere Wurzelballen zerschnitten und entlang des Ufers in den nordwestlichen Flachwasserbereich gestellt.
    Jetzt kam der Inhalt der Regentonne in den Teich:
    Zuerst die Fische,
    dann das Hornkraut, Schnecken und erkennbare Libellenlarven.
    Der Rest wurde zuletzt gut umgerührt, damit sich der Schlamm im Wasser verschwebt und diese braune Brühe in den Teich gegossen.
    Auf diese Weise war der Schlamm hübsch gleichmäßig nach dem Absetzen überall verteilt.
    Einige Binsen, Froschlöffel und Laichkraut kamen dann noch in der folgenden Woche dazu.
    Das wars!
    Außer den Sommergästen aus dem Minteich bekam er noch 4 Stichlinge meiner Schwiegereltern als Dauerbesatz und als Raubfeindherausforderung für Jungfische und Eier.
  3. Ab 07.10.08 wurde dann die Temperatur gemessen und über die Beobachtungen Protokoll geführt.


    Eine winterliche Gesamtansicht des Teiches findet sich unter 25.01.09




    und 19.03.09

    .
  4. 8.04.09: Teich T2 wird ausgehoben, wassergefüllt und abends in Betrieb genommen:
    Der rund 20cm breite Flachwasserstreifen entlang des südwestlichen Ufers wird mit Natursteinen (aus dem Bodenaushub, wie schon bei T1) ausgekleidet und bildet wie schon in T1 zahlreiche Steinhöhlen für Teichbewohner, die daran Spaß haben.
    Eine Handvoll Weiherschlamm wird im Wasser zerwirbelt, sonst erstmal nicht viel.
    Im Laufe der folgenden Wochen kommen dann noch schrittweise Wasserpflanzen aus Gartenmarkt und Klärteich eines Freundes hinzu:
    Wasserpest am Boden der Tiefenzone, Seerose im nördlichen Drittel der Tiefwasserzone, Wasserminze südliche Flachwasserzone, Schilfgras in südöstlicher Wasserzone, Kleine Kolbenschilfart nordöstlicher Flachwasserzone,...
  5. 9.04.09: Kanalverbindung zwischen T1 und T2 abends fertiggestellt. Kanalboden mit Flussschotter von 5 cm-Durchmesser belegt.
    Noch eine Gesamtansicht findet sich im Anhang zu 02.05.09
    .
  6. 15.04.09: Guppies sind die ersten, die sich durch den Kanal trauen und den Teich 2 erforschen kommen.
  7. Teichanlage wird als fertig betrachtet!
  8. 22.08.09: Die eigentliche Zielgruppe der Teichanlge: 11 Macropodus ocellatus ziehen endlich ein.

Kommentare

2 weitere Teiche ...

sind in der erste Hälfte 2011 noch als unabhängige Teiche hinzugekommen. Während Teich 1 und Teich 2 über einen von den Fischen passierbaren Kanal verbunden sind, also eigentlich einen Teich darstellen, sind Teich3 und Teich 4 isolierte Teiche.
Damit bestehen inzwischen also 3 isolierte Teiche die wie folgt mit Rundschwanzmakropoden besetzt sind:

  • Teich 1/2:
    Beherbergt den Bestand/1326, also die Mischpopulation ohne assoziierten/bekannten Fundort
  • Teich 3:
    Hier lebt der Bestand/1306, also dei Wildfangtiere aus dem Guangzhou-Import mit ihrem Nachwuchs
  • Teich 4: 1529
    Die Tiere des Bestandes 1529, haben hier ihren Kleinlebensraum erhalten. Es sind dies die Nachkommen aus der Herkunftslinie Korea Inch'On Chemulpo.

    Aktuell werden also in den Teichen 3 Isolierte Kleinstpopulationen gehalten und Beobachtet:
    Eine Kleinstpopulation aus dem nördlichen Verbreitungsgebiet, eine Kleinstpopulation aus dem wahrscheinlich südlichsten Verbreitungsgebiet und zusätzlich eine Popuplation aus Tieren, deren Herkunftsgebiet unbekannt ist.
    Diese letzteren werden mit dem Ziel gehalten durch immer mal wieder eingetauschten Fremdfischen den Minigenpool so heterogen wie unter diesen Bedingungen möglich ist zu halten, während die Kleinstpopulationen mit Fundortangabe unter sich bleiben also nur ausgetauscht werden mit Tieren die verlässlich aus der gleichen Fundortregion kommen.




  • Religion wird aufgrund ihres massenhaften Auftretens nicht als Krankheit definiert. Heilung kommt somit leider selten und eher spontan vor. {nach Raymond Walden}