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1601, 30. May, Antweiler:
An diesem Tag . .. »Wilcher dömal ist gewes des Herren Himel Fahrtes Abendt« erhob sich unversehens am Nachmittag ein Ungewitter mit Regen und Hagel, verfinsterte sich der Himmel, die Schleusen des Himmels öffneten sich und unvorstellbare Wassermassen stürzten hernieder, so daß die entsetzten Bewohner an den Weltuntergang glaubten.
1804, 21. Juli, Ahrgebiet Größtes und folgenschwerstes Hochwasser der Ahr, über das detaillierte Berichte anläßlich der 150. Wiederkehr vorliegen.
21. Juli 1804 ein Unwetter in der Hoch- und Ahreifel sich mit riesigen Niederschlägen entlud. Alle zur Ahr führenden Nebenflüsse, vor allem der Trier-, Adenauer- und Kesselinger Bach, schwollen innerhalb kürzester Zeit stark an. Eine alles wegreißende Flutwelle füllte die Täler und ließ das gesamte Ahrsystem über die Ufer treten ....
Im gesamten Einzugsbereich der Ahr verursachte das Unwetter und das anschließende Hochwasser riesige Sachschäden und
- forderte 63 Menschenleben.
- 129 Wohnhäuser,
- 162 Scheunen und Stallungen,
- 18 Mühlen, 8 Schmieden und
- nahezu alle Brücken, insgesamt 30,
wurden von den Wassermassen weggerissen.
Weitere
- 469 Wohnhäuser,
- 234 Scheunen und Ställe,
- 2 Mühlen und
- 1 Schmiede
wurden beschädigt
In Zeit von 1/2 Stund erhob sich das Wasser 40 Schuhe über die Erdfläche und behielt diese Höhe über 2 Stunden bey.
Berge wurden fortgerissen, und ganze Dörfer bis an die Dächer vergraben.
... Wenn man sich die Ausmaße dieses Hochwassers vorstellt, wodurch zum Teil 10 % der Dorfbevölkerung starben und ganze Existenzen vernichtet wurden, wundert es, dass das fürchterliche Ereignis nicht viel mehr Niederschlag in den Kirchenbüchern gefunden hat.
1804 lebten etwa 23 Mil Menschen in dem Gebiet des späteren Deutschen Reiches.
In dem deutlich kleineren Gebiet des heutigen Deutschland leben rund 83 Mil Menschen.
Die obigen immensen Schäden sind also in Relation zur Bevölkerungsdichte als nochmal deutlich höher zu bewerten.
Die Siedlungen mieden den Hochwasserbereich oder hielten Abstand von der Hauptstromrinne, wodurch normalen Hochwässern der schnelle und ungehinderte Abfluß ermöglicht wurde.
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