Riesenvallisnerie eigentlich genau (s.u.) Valliseneria australis

Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Die Riesenvallisnerie bzw. Riesenwasserschraube

Literaturliste

Quelle: Fachpublikationen Laut MERGUS1 für den Temperaturbreich von 18°C-28°C geeignet.

Ich habe diese Pflanze natürlich im Aquarium.
Und da ich sie dort regelmäßig im Vordergrund jäten muss und sonst die Blätter auf 40cm Länge zurückknippse, wenn sie wiedermal mit meterlangen Bändern die Wasseroberfläche vollständig zuwuchern, habe ich im Sommer einfach 3 kleine Ableger jeweils an einen Kiesel gebunden und im Teich 2 in den Tiefenzonen versenkt.
Man muss wissen, dass ich keinen Bodengrund eingebracht habe in den Teich, so dass sie dort also auf der Teichfolie direkt aufliegen. Eine ganz dünne Mulmschicht ist evtl. vorhanden.

In kürzester Zeit haben die Ableger Blütenspiralen aus dem Wasser getrieben und angefangen regelrecht dicht an dicht Seitenableger zu erzeugen.
Bei den sommerlichen Lichtverhältnissen in einem Teich wohl nicht verwunderlich.
Was mich aber wundert:
Sie wachsen im Teich in der Tiefe mit breiten, rötlichen im Mittel 15cm langen Blättern (im Aquarium werden sie meterlang!).
Und auf diese Weise bilden sie ein dichtes grasartiges Polster über der Teichfolie mit einem schneeweißen Wurzelnetzwerk, welches in der Lage ist, sich an der Teichfolie haftend nahezu ohne Bodengrund zu fixieren. Sie sind dort in der Tiefe gute Sauerstofferzeuger, wie man an aufperlenden Sauerstoffblasen sehen kann (fast besser als die daneben befindliche Wasserpest).

Inzwischen ist's schon Winter mit 7cm Eisdecke und im Herbst, als es dunkler wurde, haben sich einige Blätter auf höchstens 30cm verlängert.
Diese längeren Blätter wurden heller, grünlicher mit deutlich weniger Rotanteil wie die kürzeren Sommerblätter.
Sonst blieben sie auch im Herbst vital sauerstoffperlend mit gesundem festem weißen Wurzelgeflechten.
Im Winter unter der angfänglich noch dünnen gut durchsichtigen Eisdecke ließen sie bei intensivem Sonnenschein Sauerstoff aufperlen!
Am 01.01.10 war der Teich 2 vollkommen eisfrei und so konnte ich den Zustand dieser Pflanze prüfen:
Die Blätter waren nach wie vor elastisch, das Wurzelgeflecht weiß, kurz sie wirkt lebendig.
Auch hab' ich gesehen, dass sie inzwischen, also unter dicker Eisabdeckung, wenige neue ziemlich schmale und hellgrüne (ähnlich der Färbung im Aquarium) Blätter getrieben hat. Siehe dazu auch: TP: 02.01.10

Am 22.01.10 konnte ich wieder mal im Teich 2 am Kanaleingang in der Tiefe diese Pflanze deutlich sehen (Teich ist immer noch zugeeist):
Sie scheint weiterhin zu assimilieren, Blätter wirken funktionstüchtig, Wurzelgeflecht weiß, scheint sich also nicht zu zersetzen ==> Diese Pflanze ist tatsächlich vollkommen winterhart.

Für eine "Warmwasseraquarienpflanze", finde ich das eine bemerkenswerte Fähigkeit!
Quelle: Perönliche Interpretation bzw. Meinungsäußerung :Ich werde begeistert sein, wenn ich im Frühjahr feststellen sollte, dass sie immer noch existiert ohne eigegangen zu sein.
Das ist allerdings, wie ich zugeben muss, eine extrem unwahrscheinliche Hoffnung Wink!

Am 21.02.10 War sie wieder durch freigetaute Spalten im Eis zu sehen. Sieht immer noch lebendig aus. Siehe auch TP: 21.02.10

Winterhärte

Um das Thema Winterhärte nun abschließend zusammenzufassen:
Meine Pflanzen sind definitiv winterhart. Ich habe sie nun in allen vier Teichen.
In Teich 2 bilden sie inzwischen dichte bodenbedeckende Beständen mit rötlich braunen Blättern. Die Wuchsform ist nicht mehr kurzblättrig wie anfänglich. Die Blätter sind sehr breit und fluten nun alle an der Wasseroberfläche des Teiches.
Welche Art ich nun wirklich habe kann ich nicht herausfinden. Es wird wohl eine dieser drei Arten sein:
Vallisneria gigantea
Vallisneria australis
Vallisneria americana.
Die letzten beiden wären erwartungsgemäß winterhart.

Sie übersteht jeden Winter unter Eis und was das Besondere und für mich absolut wertvolle ist,
sie stellt unter Eis ihr Wachstum nicht!ein, sondern assimiliert bei Sonnenschein reichlich weiter. Das Wachstum ist unter Eis nur verlangsamt und statt rötlicher werden heller grüne Blätter gebildet. Sobald das lichtschluckende Eis zu Winternde weggetaut ist werden die Blätter dann wieder rötlicher.
Die Wassertemperaturen unter Eis am Teichboden fallen häufig bis auf 3°C!

Sie ist somit eine perfekte Pflanze, die im Teich unter Eis im tiefen Wasser weiter wirklich reichlich Sauerstoff bildet (unter Eis aufperlend) und so einer möglichen Sauerstoffverarmung entgegenwirkt. Daher ist sie inzwischen die erste Pflanze, die ich in den Tiefenzonen eines neuen Teiches versenke.

Kommentare

Definitiv winterhart

Heute abschließend überprüft und festgestellt:
Die Riesnvallisnerie ist bei uns in Teichen am Grund in wenigstens 40cm Tiefe echt winterhart inkl. Eisdecke, siehe: TP: 05.06.10.
Das Unwahrscheinliche ist also Realität geworden.

Versuch sie besser zu bestimmen..

Blattbreite: 3cm (gerade im Aquarium am breitesten Blatt gemessen)
Länge: > 1m im Aquarium erreicht

Lt. https://www.heimbiotop.de/vallisneria.html und
https://heimbiotop.de/vallisneria.html

V. natans: FAIL
Länge: <=2m ⇒ OK
Breite: <=2cm ⇒ FAIL

V.australis: OK
Länge: <=3m ⇒ OK
Breite: <=3.5cm ⇒ OK

V. americana: FAIL
Länge: <= 2m ⇒ OK
Breite: <=2.5cm ⇒ FAIL

Also es ist wohl die V. australis, die ich in Teich und Aquarien habe.
Zusätzlich ist die als Riensvalliesenrie in Deutschlanf verbreitete Form laut Mesterházy, A.,
Assessing the genuine identity of alien Vallisneria (Hydrocharitaceae) species in Europe,
, vol. v. 174, pp. - 2021 v.174pp. 103431-, 2021.
eben ganu die V.australis.
Also es ist wohl relativ sicher die V. australis, die ich in Teich und Aquarien habe.
Werde daher den Titel entsprechedn ändern.




Es spielt keine Rolle, wie schön deine Theorie ist. Es spielt keine Rolle, wie klug du bist. Passt sie nicht zu den experimentellen Ergebnissen/Beobachtungen, dann ist sie falsch!'. {nach Richard Feynman, Nobelpreis für Physik 1965}