Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Beobachtung im Teich

HeiterLeicht bewölkt
TW: 5°C - 7°C
OW: ≤ 0.5cm Eis - 9°C
Siehe Teichprotokoll

Heute Nacht ist nach 12 Tagen zum erstenmal wieder die Teichanlage komplett zugefroren.
In den 12 eisfreien Tagen waren ob mit oder ohne Sonne juvenile Rundschwanzmakropoden verhältnismäßig selten/wenig zu sehen.
Heute Morgen (10:00h ) mit Eis auf dem Wasser brauchte es nur eine kurzen Blick auf einen sonnenbeschienenen Teil und sofort war ein juveniler Macropodus ocellatus unter dem Eis in der Sonne auszumachen. Er wanderte langsam darunter entlang, bis er wieder im beschatteten Eisbereich aus dem Blick verschwand.

Bis vor 2 Wochen, als noch regelmäßig Eis auf dem Teich war konnte ich die Anzahl der juvenilen Rundschwanzmakropoden, die es ins neue Jahr geschafft haben noch recht hoch schätzen. Wüsste ich davon nichts und würde auf Grund der relativ warmen eisfreien letzten 2 Wochen schätzen müssen, wieviele juvenile es geschafft haben, müsste ich annehmen, dass kaum ein juveniler es ins neue Jaht geschafft hat.

Ich bin gespannt, wie sich das Bild dann zu Ende des April darstellen wird, wenn das normale Teichleben wieder in vollem Gange ist.

Nachmittag und Abend

Gegen 12:00h war dann das Eis auf dem Teich wieder komplett verschwunden.
Bei heiter sonnigem sprudelte dann ab frühem nachtmittag regelrecht das Leben im Teich!
Etliche juvenile Rundschwanzmakropoden waren wieder zu sehen und wenigsten 8 adulte Macropodus ocellatus tummelten sich den Rest des Tages durch Teich 2!
Einige waren mit senkrechten Streifen (Fischgrätenmuster) und wenigstens 2 Männchen konnte ich eindeutig identifizieren:
Beide hatten klar aufwendigere unpaare Flossen und die Flossenzipfen der Rücken- und Afterflosse sogen sich bis fast zum Ende der Schwanzflosse hin. Sie waren damit nicht so kurz wie bei den Weibchen aber doch kürzer als sie im letzten Sommer gezeigt wurden. Damit dürften die Rundschwanzmakropodenmännchen im Teich für den Winter also - wie von anderen berichtet (Literatur) - die Beflossung erkennbar zurückgebildet, wenn auch nicht so deutlich, dass sie sich nicht mehr klar von der weiblichen Beflossung unterscheiden würde.

Die adulten Rundschwanzmakropoden zogen ziemlich zügig und lebhaft überall im Teich herum, dabei waren sie meist in lockeren Gruppen von 3 bis 5 Tieren unterwegs. Oft stand auch eine größere Gruppe zwischen dem Schilf. Aus dieser Gruppe löste sich dann immer mal wieder ein einzelnes Tier, um alleine durch den Teich zu ziehen und sich dann nach der Wanderung wieder der Gruppe anzuschließen.

Während des ganzen Tages war unter den Stichlingen der Teufel los: Überall war irgendein Männchen hektisch mit nestbau beschäftig während die kastenförmig dicken Weibchen zwischen den Männchenrevieren hin und her durch die Gegend schossen.
Sie inspizierten dabei die Nester verschiedener Männchen. Am Ende des Tages waren einige Weibchen wieder dünner, sie dürften also abgelaicht haben.

Die durch die Reviere der Stichlingsmännchen wandernden Rundschwanzmakropoden wurden von den Stichlingsmännchen kaum beachtet.
Einige Male konnte ich nur beobachten, dass ein Stichlingsmännchen schwache Versuche machte die Makropoden zu vertreiben ohne bei den Makropoden nenneswerte Aufmerksamkeit zu bekommen.
Einmal schaffte ein Stichling ein etwas jüngeres adultes Weibchen der Makropoden zur Flucht zu bringen.
Ein anderes Mal versuchte der große Stichling in der Lavendelecke einen großen Rundschwanzmakropoden durch Angriff aus seinem Revier zu vertreiben. Der Makropoden wich sprunghaft auf diesen plötzlichen Angriff um 30cm aus, blieb dann aber stehen und drehte sich frontal zu dem Stichlingsmännchen um. Dieses Männchen, eher etwas größer als der Rundschwanzmakropode blieb daraufhin sofort selbst stehen und kehrte dann zu seinem Nest zurück.
Ansonsten spielte sich das brodelnde Getobe der Stichlinge nur untereinander ab vorweiegend zwischen Männchen (Springende, schießende Werbung oder Angriffe) un den Weibchen, die hektisch dir Männchennester inspizierten.

Gegen Abend so 18:00h kehrte daann bei den adulten Rundschwanzmakropoden Ruhe ein. nach und nach veschwanden sie alle in der Versenkung. Mehere von ihnen konnte ich dabei beobachten, wie sie sich am Teichboden in den Schlamm-Algen-Brei schoben und nicht wieder raus kamen: Sie haben sich zum Schlafen verankert und versteckt. !8:30h war kein adulter Rundschwanzmakropde mehr unterwegs, alles brav in die "Betten" gegangen Wink .
Anders bei den Stichlinge: da kehrt einfach keine Ruhe ein.

Am Abend dann haben sich die Bergmolche über den inzwischen reichlich vorhandenen Froschlaich hergemacht und sich daran rund gefuttert.
Dabei fält mir noch ein: Ein juveniler Rundschwanzmakropode hatte am Nachmittag noch versucht sich in den Froschlaich hineinzuschieben wie er es zwischen Algen täte. Klappte aber nicht, war zu zäh und er hat sich einen anderen Platz gesucht.
Etliche der juvenilen Rundschwanzmakropoden waren wieder dabei zu beobachten, wie sie sich breitseits in die Sonne legten.
Die Adulten sonnten sich auch immer wieder, allerdings nur mitten in dichtem Krautgewirr und ohne sich seitwärts zur Sonne auszurichten.

Kommentare

Guangzhou aktiv

Die 4 Guangzhou sind in ihrem Teich heute auch aktiv gewesen. Sie schwammen als Vierergruppe normal beweglich und ziemlich eilig durch den Teich.
Damit scheinen sie also die letzte recht kalte Woche mit dem zugefrorenen Teich diese Nacht gut überstanden, obwohl sie vermutlich aus der Guangzhou-Gegend, also aus der südlichsten Ecke der M.ocellatus stammen!!




Die Geschichte der Menschheit ist voll von Beweisen, dass es nicht schwer ist, eine Wahrheit umzubringen. Eine gute Lüge ist unsterblich. {Gottfried August Bürger}