Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Beobachtung im Teich

Leicht bewölkt
TW: 11°C - 12°C
OW: 10°C - 19°C
Siehe Teichprotokoll

Alle Rundschwanzmakropoden, juvenile wie adulte unterwegs. Normale beschäftigungen zwischen "Spazierenschwimmen", Sonnenbaden und Nahrungssuche.
Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Sonnenbaden, damit verbringen sie die meiste Zeit momentan.
Alle Tätigkeiten wie üblich werden gesellig vorgenommen bis auf die Nahrungssuche, dabei sind sie eigentlich immer alleine beschäftigt.
Spazierenschwimmen und Sonnenbaden wird aber bevorzugt in relativ enger Geselligkeit verbracht mit Gruppengrößen bis 5 Tieren.

Die Färbung ist bei allen Tieren immer noch normale Entspanntfärbung allerdings mit inzwischen schon satteren Farbtönen.
Fast alle Männchen zeigen inzwischen aber mehr oder weniger kontrastreiche senkrechte "Barschstreifen" (Fischgrätenmuster), woraus ich schließe, dass sie langsam aber sicher in Brutstimmung kommen. Bei allen Männchen sind die unpaaren Flossen bis zum Schwanzflossenende ausgezogen.
Man kann deutlich die älteren Männchen erkennen, sie sind auffällig lang/groß, beeindruckende Fische.

Teich 3: Macropodus ocellatus <Guangzhou>

Auch heute zeigen sie, dass sie eindeutig weniger scheu als die Kupferklaner und Grauklaner aus Teich 1/2.
Sie verdrücken sich bei Störungen nur unter der nächsten flutenden Pflanze und schauen schon nach kurzer Zeit wieder Neugierig hervor, ob die Luft rein ist oder nicht. Kurz darauf ziehen sie wieder beruhigt umher.

Zwei Wasserfrösche habe sich nacheinander in den neuen Teich der Guangzhou-Tiere begeben.
Das war eine lustige Beobachtung (Fernglas und Fenster am Esstisch sei Dank Wink ):
Sobald der Frosch ins Wasser platschte eilten sofort die Rundschwanzmakropoden zu dem Frosch und umzingelten ihn regelrecht, um ihn zu inspizieren. Sie waren ganz klar "Neugierig" was das ist. ANgst hatten sie keine. Als dann der Frosch losschwamm folgte ihm der ganze Makropodentrupp bis er wieder stehen blieb, dann blieben auch die FIsche wieder stehen und interessierten sich ganz besonders für die Hinterfüße des Frosches, diese wurden ganz genau beobachtet. Gleiches Spiel dann mit dem 2. Frosch.

Ein paar Bilder der Guangzhou-Tiere in ihrem Teich:

Teich 1/2: Sonnenbaden mit Kopf vollständig außerhalb des Wassers

Im Teich 1 an der Fichte auf der Wasserpest, die dort mit Lagen bewachsen wie eine Matratze bis zur Wasseroberfläche wächst, treffen sich regelmäßg adulte Macropodus ocellatus zum Sonnenbaden. Dazu schieben sie sich auf die Pflanzenmatratze hinauf und liegen dann dort entweder vollständig auf der Seite oder auch aufrecht immer mit einem Teil des Körpers der freien Luft ausgestzt in der Sonne. So bleiben sie of bis zu einer halben Stunde in der Sonne liegen.
Das Besondere heute war ein sehr großes adultes Kupferklanmännchen. Dieses hatte sich in aufrechter Körperlage weit auf das Pflanzenpolster geschoben, so dass der ganze Vorderkörper auf dem Polster außerhalb des Wassers ruhte und nur der Rücken und Schwanzteil im Wasser blieb. Die Unterseite des Kopfes befand sich dabei auf das Pflanzen-Algenpolster gestützt nur in einem dünnen Wasserfilm, der rest wie gesagt vollständig außerhalb des Wassers! In dieser Lage waren die Kiemen bis auf den untersten Rand garantiert außerhalb des Wassers. Der Rundschwanzmakropode sonnte sich in dieser Lage wenigstens 10 Minuten bevor er wieder vollständig ins Wasser ging und wegschwamm. Da er sich freiwillig in diese Lage mit wasserfreien Kiemen gebracht hat und so etliche Mintten verbrachte, muss Macropodus ocellatus offensichtlich fähig sein, mit seinem Labyrinthorgan selbst dann ausreichend Sauerstoff aufzunehmen, wenn die Kiemen nicht von Wasser durchströmt werden und in freier Luft sind, evtl. mit einem dünnen Wasserfilm am unteren Rand der Kiemen (Kopfunterseite).

Einer aus Bestand/633 beim Sonnebaden neben einem Braunfrosch.

Der im Text erwähnte hatte sich auf die hellgrünen Matten ganz hinaufgeschoben. Als ich mich endlich entschloss den Fotoapparat zu holen war er leider wieder unterwegs.

Rundschwanzmakropoden und frisch frei schwimmende kleine Froschkaulquappen

Am 02.04.11 hatte ich berichtet, dass sich kein einziger Rundschwanzmakropode für die mundgerechten Froschkaulquappen interessiert.
Heute hat sich das Bild geändert. Die Kaulquappen haben im Teich 2 ihre Galerte nun fast vollständig aufgefressen und zahlreiche schon größere aber immer noch für adulte Rundschwanzmakropoden mundgerecht kleine Quappen ziehen nun weitschweifig umher. Für alle adulten Macropodus ocellatus - für juvenile sind die Kaulquappen jetzt schon zu groß - gilt immer noch, dass sie sich für die umherschwirrenden Kaulquappen nicht interssieren bis auf eine bemerkenswerte Ausnahme: Eines der alten sehr großen Männchen hat offensichtlich Geschmack an ihnen gefunden. Jede Kaulquappe, die er erspähte, suchte er sofort auf. Blieb die Kaulquappe ruhig sitzen oder schwamm auf ihn zu tat er nichts als sie aus der Nähe beobachten, fraß sie aber nicht. Irgendwann aber drehten die kaulquappen plötzich um und sausten gradlinig von dem Rundschwanzmakropodenmännchen weg. Das war dann immer das Signal für das Männchen, nun sauste es sofort der Kaulqauppe hinterher und schluckte sie von hinter her, putz weg! Das hat ihm offenbar so gut geschmeckt, dass er sich regelrecht an Kaulquappen überfraß: Irgendwann konnte er nach einiger Zeit die letzte gefangene Kaulquappe nicht mehr behalten und spuckte sie wieder aus. Er holte sie sich aber wieder, hörte dann aber mit der Kaulquappenjad auf. Das war's. Er war der einzige., aber er zeigt, Rundschwanzmakropoden können durchaus Appetit auf Frosch-Kaulquappen bekommen. Im Teich schwimmen so um die 30 adulte und subadulte Rundschwanzmakropoden, bisher hat nur einer Geschmack an Froschkaulquappen gefunden?!

Bisher geht es den Froschkaulquappen im Teich aber deutlich besser als letztes Jahr. Im letzten Jahr gab es eine regelrechte Schwemme an Großlibellenlarven. Diese hatten zusehends und sehr erfolgreich auf die Kaulquappen Jagt gemacht und sie in kurzer Zeit soweit dezimiert, dass sie im Teich nicht mehr auffielen. Aber auch diese letztjährige optisch vollständige Ausrottung der Kaulquppen durch die Großlibellenlarven war wohl nicht absolut, denn dieses Jahr sind außer den adulten Fröschen auch mehrere eindeutig letztjährige niedlich kleine Jungfrösche aufgetaucht! Dieses Jahr sind nur sehr wenige Großlibellenlarven vorhanden und zwei Gelbrandkäfer - letztes Jahr nur einer -. Die Froschkaulquappen haben es also fast nur mit widerwilligen Rundschwanzmakropoden und den Stichlingen zu tun. Bin gespannt, wie das Rundschwanzmakropodenmännchen reagieren wird, wenn die Krötenkaulquappen zu schwimmen beginnen: Ob er sie unterscheiden lernt oder sich dann das Kaulquappenjagen wieder vollständig abgewöhnt?




'Es ist nicht das Ziel der Wissenschaften, der unendlichen Weisheit eine Tür zu öffnen, sondern eine Grenze zu setzen dem unendlichen Irrtum'. {BRECHT}