Der Hexenwahn vom 15. bs zum 17. Jahrhundert war keine Ausgeburt des finsteren Mittelalters, war keine kollektieve Manie, es war stattdessen eine von Gelehrten! kräftig propagierte Theorie.
Kurz notiert zu meinen
Heute haben mir die zwei Männchen Duo und Mino ein neues Drohverhalten beim ritualisierten Kämpfen gezeigt:
Nachdem sie kehlgebläht aufeinander im mittleren Becken zugeschwommen waren, haben sie sich auf dem Boden zur Seite leicht gekippt abgelegt, und mit den Brustflossen wieder einen Wasserstrahl zwecks Kräftemessens erzeugt (siehe "brustflossengetriebenen Wasserstrom" in CGaa: 09.09.11).
Diesmal kam aber ein neues Verhaltenselement hinzu. Es wurde von Mino gezeigt, welcher zur Zeit der dominierende ist: Während des Brustflossen-Strömens bog er den rücken durch, so dass sein Schwanz vom Boden entfernt hoch gehalten wurde. Die Schwanzflosse war extrem gespreizt und dann zuckte er mehrmals so im Sekundenabstand mit dem Schwanz kurz senkrecht runter. Dann nach einer kleinen Pause, in der das Brustflossenströmen allerdings weiterging, vibrierte er mit der Schwanzflosse in dieser senkrecht zuckenden Art und ganz kleiner Amplitude einige Sekunden. Die Bewegung war so schnell, dass die Schwanzflosse zu verschwimmen schien. Das wiederholte Mino einige Male, dann floh Duo plötzlich explosionsartig mitten aus dem Brustflossen-Strömungsritual vor Mino!
Damit ist das neue Verhaltenselement im Kampfritualspektrum meiner Channa festgehalten.
Eingebettet war es aber in einer längeren Beobachtung:
Zu Beginn der Beobachtungssitzung fanden sich Duo, Dua und Mino im linken Becken. Nur Mini war allein und, wie eigentlich immer, im mittleren Becken.
Es war Fütterungstag und gab für jeden einen Regenwurm.
Die 3 im linken Becken waren dort erst friedlich im Umgang miteinander. Was auffiel war, dass sie inzwischen farbige Kehlregionen zeigen. Etwa 10 Minuten nach der Fütterung dann begannen die zwei Männchen auf einmal sich mit geblähten Kehlregionen anzudrohen. Duo hielt das nur kurze Zeit durch, dann floh er entnervt blitzartig wobei Mino ihm folgte. Die Stimmung war vollkommen gereizt. War Duo in einer Höhle versteckt, so suchte Mino nach ihm. Begegnete Mino dabei der Dua, wurde auch diese mit geblähter Kehle angedroht. Dua aber reagierte darauf konsequent anders als Duo! Duo floh bei jeder Begegnung mit Mino panikartig. Tat er es mal etwas zu spät, wurde er von Mino mit dem Mail in die Seite gestoßen. Dua aber, wie gesagt, verhielt sich anders. Sie "duckte" sich auf der Stelle zum Boden. Drohte Mino weiter und folgte ihr, so bewegte sie sich rückwärts schiebend, Mino immer im Auge behaltend den geringen Abstand von etwa einer Kopflänge bewahrend. Wurde Mino zu aufdringlich drohend, umschwamm sie ihn zu seiner Rückseite, blieb dann aber wieder recht nahe ungestresst ruhig liegen. Damit endete dann das Drohinteresse von Mino gegenüber Dua immer und er zog weiter auf der Suche nach Duo, welcher dann wieder panisch die Flucht ergriff. Verletzungen gab's keine, nichtmal leichte. Körperberührungen fast keine. Es spielte sich so gut wie alles in rituellen Drohungen ab. Irgendwann dann wurde die Jagd von Mino nach Duo so kontinuierlich, dass Duo sich in das Verbindungsrohr rettete und damit das linke Becken ins mittlere hinein verlassen hatte. Dort auf der anderen Seite im mittleren Becken herauskommen, suchte er kein Versteck auf, sondern wechselte unmittelbar in entspanntes Verhalten und schwamm ruhig durch die Muschelblumenwurzeln und wie immer Mini mit geblähter Kehle ärgernd. Dua gegenüber tut er das nach wie vor nie.
Mino hörte im linken Becken sofort auf, wie bisher einen versteckten Duo zu suchen, sondern schwamm nun mit Dua entspannt und schön dunkel zartbitterbraun im Becken umher. Offensichtlich war ihm sofort klar, das Duo mit der Flucht in das Verbindungsrohr das Becken verlassen hatte - er war bei dieser Flucht Duo übrigens bis direkt unter dem Rohreingang gefolgt -, genauso wie es offenbar Duo klar war, dass er im mittleren Becken momentan Ruhe vor Mino hat.
Etwa eine viertel Stunde blieb Mino bei Dua im linken Becken, dann verließ er dieses durchs Rohr ins mittlere, wo Duo sich immer noch aufhielt. Kaum begegneten sich die beiden, wurden wieder die Kehlen gebläht. Diesmal allerdings gab Duo zwar auch auf, floh aber nicht so panisch, sondern zog zügig ab auf den Rohreingang zum rechten Becken zu und verschwand aus dem mittleren hinüber ins ganz rechte, wo er dann sofort wieder entspannt locker wirkend, gemütlich den Boden nach Fressbarem zu durchforsten begann. Mino seinerseits machte nicht mal andeutungsweise den versuch Duo zu verfolgen oder zu suchen. Er war's zufrieden.
Diese Raumaufteilung blieb dann für den Rest der Beobachtung. Alles war wieder vollkommen friedlich, Mino und Duo zartbitterbraun mit farbiger Kehle in ihren jeweiligen Becken und Dua und Mini vollmilchbraun umherstreifend.
Der Hexenwahn vom 15. bs zum 17. Jahrhundert war keine Ausgeburt des finsteren Mittelalters, war keine kollektieve Manie, es war stattdessen eine von Gelehrten! kräftig propagierte Theorie.