Der Hexenwahn vom 15. bs zum 17. Jahrhundert war keine Ausgeburt des finsteren Mittelalters, war keine kollektieve Manie, es war stattdessen eine von Gelehrten! kräftig propagierte Theorie.
TW: 1°C → 2°C
OW: 19cm Eis → 19cm Eis
Lu: 0°C → 3°C
Siehe Teichprotokoll
Heute habe ich mir mal wieder viel Zeit genommen an den Messlöchern für die Eisdicke zu Beobachten, ob ich Rundschwanzmakropoden sehen kann.
Obwohl es jeweils nur Gucklöcher von etwa 15cm sind mit entsprechend geringer Wahrscheinlichkeit, dass gerade ein Fisch durch diesen Sichtbereich schwimmt war es erfolgreich:
Ich konnte bei den Kupferklanern und Grauklanern wenigstens 3 verschiedene adulte Rundschwanzmakropoden beobachten.
Einer war ziemlich rund (Weibchen vermutlich) und ließ gerade beim Durchschwimmen des Gucklochbereiches einen weißlichen festen Kotfaden fallen.
Ein anderer kippte sich beim Durchschwimmen des Gucklochbereiches deutlich in die Schräglage mit der Breitseite zur Sonne ausgerichtet. Dieses mit der Breitseite in die Sonne stellen, selbst während des Schwimmens, ist eine so eindeutige Handlungsweise, dass es wohl eine spezielle Anpassung der Macropodus ocellatus ist, um möglichst viel der eingestrahlten Sonnenwärme in Körperwärme umzusetzen. Das unter 4°C liegende Tiefenwasser ließ die Adulten diesmal aber ähnlich wie die juvenilen bewegungssteifer wirken.
Hier nun ein Bild, dass einen der adulten zeigt, wie er durch den Sichtbereich des Messloches geschwommen ist und gerade unten wieder unter dem Eis verschwindet.
Das grüne längliche Blatt ist übrigens von einer Riesenvallisnerie:
Und auch durch dass Messloch bei den Koreanern in Teich 3 waren Fische zu beobachten. Hier allerdings juvenile von etwas 2cm SL bis 3cm SL, dafür aber wenigstens 7 Tiere, sie schienen die Stelle wegen des dort einfallenden Sonnenlichtes gezielt aufzusuchen und darin zu verweilen. Sie blieben aber in etwa 20 cm Tiefe, also in der Tiefe unterhalb der Eisplatte, genauso übrigens wie die adulten oben aus Teich 1/2.
Auch von den juvenilen Rundschwanzmakropoden ist mir gelungen, einen im Foto festzuhalten. Er kommt im ersten Bild gerade von oben in den Sichtbereich des Messloches (normalerweise steckt da ein langer Plastikbecher drin, um es eisfrei für die Eisdickenmessung zu halten) und wandert im zweiten Bild dann durch's Zentrum nach unten wieder hinaus:
Wie gesagt, auch im Winter unter Eis sind die Rundschwanzmakropoden bei mir in den Teichen aktiv.
Außer den trotz einer 19cm dicken Eisabdeckung der Teiche mit einer Tiefenwassertemperatur von etwa 2°C (Messung!) aktiven juvenilen und adulten Macropodus ocellatus waren natürlich auch die neunstacheligen Stichlinge (Pungitius pungitius) ohne Probleme zu beobachten. Sie waren wie immer bei den Stichlingen rege auf Nahrungssuche und von dem 2°C kalten Tiefenwasser scheinbar gar nicht beeindruckt.
Auch die Frösche waren trotz des kleinen Guckloches zu entdecken: Zwei große hielten sich im Sichtbereich auf und krakselten zusammen umher.
Der strenge Frost hat das Eis auf eine Dicke von 19cm getrieben und das Tiefenwasser der Teiche ab dem 04.02.12 auf unter 4°C fallen lassen.
Seit dem 11.02.12 misst der elektronische Temperatursensor am Teichboden morgens nur noch etwa 1,4°C Wassertemperatur.
Heute Abend konnte ich dann seit einigen Tagen zum erstenmal am Abend wieder für das Tiefenwasser 2°C (1.8°C) messen.
Trotz dieser Wassertemperaturen konnte ich am 11.02.12 bei einer beißenden Luftkälte von -12°C durch das Eisdickenmessloch im Teich 3 aktiv schwimmende juvenile Rundschwanzmakropoden von etwa 2cm SL beobachten!
Und die Beobachtung heute zeigt, dass selbst bei diesen wirklich niedrigen Wassertemperaturen sowohl die juvenilen wie die adulten (letztere zumindest wenn die Sonne scheint) Rundschwanzmakropoden aktiv sein können.
Zweimal konnte ich in dieser Zeit zu meiner Überraschung beim Herausnehmen des Verschlussbechers aus den Messlöchern für die Eisdicke letztjährige Erdkröten unter dem Eis entdecken. Einmal in Teich 4 und einmal in Teich 3. Die Kröten überwintern also im Teich unter Wasser. Sie hielten sich direkt unter der Eisplatte auf und paddelten sofort, als ich den Becher herauszog vor mir weg unter das Eis in die dunkle Tiefe.
Der Hexenwahn vom 15. bs zum 17. Jahrhundert war keine Ausgeburt des finsteren Mittelalters, war keine kollektieve Manie, es war stattdessen eine von Gelehrten! kräftig propagierte Theorie.