Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Beobachtung im Teich 1

12:30h- 14:30h:
L: 8°C, OW 5°C
Siehe: 06.12.09

Heute 2 Tiere beobachtet:
Einen mit ~2cm SL, einen mit rund ~3.5cm SL. Beide deutlich kleiner als der dreistachelige Stichling, welcher sich im gleichen Bereich aufhielt.

Der größere war deutlich unterschiedlich in seiner Färbung: Oberkopf- und Nackenbereich Erdgrau (hell), der restliche Körper dunkel (evtl. ein Männchen?).
Der kleinere war am ganzen Körper Erdgrau, wobei aber je nach Lichteinfall der Kopf-/Nackenbereich auch heller erschien,

Erst sah ich den größeren.
Er bewegt sich von links (Fichtenflachzone) nach rechts in die Wassergras-Flachzone. Allerdings sehr unauffällig. Zwischendurch holte er nach vorangehendem längeren Inspizieren der Wasseröberfläche (vermutlich sichert er, ob Fressfeinde wie Eisvögel da sind) Luft, wobei er die alte dicke Blase durch die Kiemen ausstieß. Dies ergibt ein recht auffälliges Luftholen, da die Wasseroberfläche dadurch stark kräuselt. (Im Sommer konnte ich auch eine andere Art of beobachten, die and der Wasseroberfläche keinerlei Wellenbildung verursacht, weil keine Luft nach hinten aus den Kiemen abgegeben wird.)
Nachdem er dann zwischen dem Wassergras verschwunden war, tauchte er im freien Wasser nicht wieder auf.

Kurz darauf hatte ich das Glück, einen weiteren, kleineren zu entdecken:
Er war in der gleichen Region unterwegs.
Er wanderte normal inspizierend einen ~1.5m durchmessenden Bereich um die vordere Tiefenzone ab.
Dabei bewegte er sich kurze strecken vor, blieb dann stehen und untersuchte genau irgendetwas, das dann jeweils seine Aufmerksamkeit band.
Lustig war noch, wie er dabei einen ins Wasser abknickenden Grashalm querte: Unterhalb des Halmes war das Wasser vollkommen frei und ohne Hindernisse. Er meinte aber offensichtlich, dass der Weg über den Grashalm rüber der bessere sei. Also schob er sich auf diesen drauf, wobei sein Körper zu Seite kippen musste, da er dazu, seinen Körper aus dem Wasser rausschiebend ,sich auf den Halm legen musste. Hinter dem Halm ging's dann normal weiter.
Diesen kleineren konnte ich über eine Zeit von ~30min beobachten. Während der gesamten Zeit war er immer beschäftigt irgendetwas zu untersuchen und weiterzustreifen. Gottseidank fand dieses immer so statt, dass er gut sichtbar blieb also nicht zwischen den Strukturen verchwand.
Einmal während dieser Zeit holte auch dieser Luft, allerdings in dem 3. Stil, den ich bisher beobachten konnte:
Dazu stellt er sich leicht schräg zu Wasseroberfläche, bleibt einige Zeit vollkommen ruhig beobachtend/abwartend stehen, macht dann plötzlich einen die Oberfläche flach durchbrechenden Satz, den er fortsetzt mit einem gradlinigen Schuss flach schräg abwärts so 20cm weit weg.
Dort bleibt er dann stehen und setzt seine normale Inspektionswanderung fort. Ich denke, dies ist eine der Methoden des Luftholens, die die Gefahr von Fressfeinden aus der Luft reduzieren soll, weil das spektakuläre Wellenereignis die Aufmerksamkeit auf eine Punkt lenkt, an dem sich der Fisch aber schon längst nicht mehr befindet. Im Sommer bin ich auch öfter daruf reingefallen und habe den Fisch aus dem Auge verloren, bis ich gelernt hatte, dass ich nur den näheren Umkreis nach einem ruhig verharrenden Fisch absuchen muss.

Während der Beobachtung dieses kleineren M.ocellatus präsentierte er mir immer wieder auch eine Seitenansicht, bei der die Beflossung gut zu erkennen war:
Alle Flossen waren immer stramm gespannt und gespreizt wie das pure Leben.
Ich kann leider mit dem Fernglas nicht erkennen, ob diese Inspektionen wie beim Stichling der Nahrungssuche dienen, da die M.ocellatus nicht so auffällige eckige Bewegungen beim Schnappen nach Nahrung machen wie die Stichlinge.

Die Bewegungen der zwei wirkten nicht mehr durch die Kälte beeinträchtigt, als die des Stichlings.
Kurz,bei diesen ruhigen entspannten Bewegungsmustern ist keinerlei Beeinträchtigung zu erkennen.

Wichtig:
Zwei Tiere wieder beim Luftholen in 5°C kaltem Wasser beobachtet.




Wer am Ruder ist, reißt selten das Steuer herum. {Gerhard Uhlenbruck}