Bestand seit
(Halter ist der oben aus techn. Gr. als [Original-]Autor bezeichnete. Der genannte Halter ist nicht in jedem Fall auch Original-Autor des Bestandseintrags. In diesem Fall ist der Eintrag als Stellvertretereintrag markiert):
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Anzahl:
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Nachzuchtgeneration:
99999
Dieser Eintag vertritt die Fundort-Population Ost-Taiwan, also die Tiere, die genau dort noch jetzt leben
Ein solcher Bestandseintrag existiert nur, wenn es diesem Fundort klar zuzuordnende Linien in der Haltung gibt/gab.
Also alle Bestände, die direkt oder indirekt hiervon herleiten sind "echte" Fundort-Bestände.
Nie vergessen darf man aber, dass FO-Bestände in der Haltung nicht unbedingt repräsentativ für die Fundort-Population sind,
da sie typischerweise nur eine extrem kleine singuläre Stichprobe darstellen und zusätzlich möglicherweise bei der Mitnahme-Entscheidung und der späteren Vermehrung einer Selektion im Auge des Halters unterliegen/unterlagen.
Taiwan wird in Längsache von einem Gebirge durchzogen, welches die Süßwasser-Öko-Regionen der Insel in eine West- und Nordhälfte spaltet.
In der Westhälfte
ist M.opercularis in den typischen Farbgebungen weit und zahlreich verbreitet und vermehrt sich dort in einer Brutzeit von März bis Oktober bei Wassertemperaturen von 23°C bis 32°C.
Außerhalb der Brutzeit fällt die Wassertemperatur häufig auf 16°C ab und an noch tiefer.
16°C ist dort die magische Grenze für M.opercularis. Unterhalb von 16°C findet man dann viele tote Macropoden an den Flussufern und nahe der Kanalisationsrohre.1
In der Osthälfte
findet sich eine farblich deutlich ins blau betonende Population.
Dies ist die Population dieses Eintrages.
Wegen des mehr als 100m tiefer liegenden Wasserstandes während der letzten Kaltzeit dieser Eiszeit (bis etwa vor 10T Jahren) war Taiwan zu dieser Zeit mit der Westseite mit dem Festland verbunden und verfügte so über einen potentiellen Migrationsweg der Makropoden auf den westlichen Teil der Insel (Letztlich abhängig von den damaligen Flusssystemen). Über diese Verbindung migrierten vor ~20T Jahren auch die ersten Homo sapiens nach Taiwan.
Da im Osten der Insel der Meeresboden im Mittel aber deutlich tiefer liegt2, ist ein eigenständiger Migrationsweg dieser Süßwasserfische dorthin unwahrscheinlicher.
Daher ist es denkbar, dass die West-Population mit halbwegs hoher Wahrscheinlichkeit den Westteil eigenständig besiedelt hat und seitdem dort heimisch ist, für die Ostpopulation spricht hingegen die Wahrscheinlichkeit eher dafür, dass sie sich für die dortige Besiedlung der Süßwassergebiete der Hilfe des Menschen (Homo sapiens) "bedient" haben.
Da Taiwan seit "Ewigkeiten" von Menschen besiedelt ist und das Interesse an dem in der Natur im Wasser findbaren nicht erst mit der Aquaristik erscheint - weiß ich aus eigener Kindheitserfahrung und damit aus 0-ter Hand - kann eine solche Migration fast beliebig weit zurückliegen: irgendwelche Kinder oder Erwachsene könnten Spaß daran gehabt haben, den Makropoden in künstlichen Gefäßen zuzuschauen, nehmen sie mit und lassen sie nach aktuell verlorener Lust in einem andern Gewässer wieder frei. (Zumindest bin ich als 5 Jähriges Kind so mit den Molchen und Stichlingen umgegangen).
Aber egal ob die Makropoden aus eigener Schwimm-/Verschemmkraft den Weg vom Festland auf die Insel genommen haben oder vermittelt durch z.B. den Spieltrieb des Homo sapiens, dem die Kampfspielchen und Farben evtl gefallen haben, sind beide Populationen West- und Ost Wildpopulationen, kurz die Makropoden sind seit ihren jeweiligen Besiedlungs-Zeitspannen auf beiden Seiten der Insel-Wasserscheide heimisch/selbsterhaltend.
Dabei ist es auch unerheblich ob die Evolution der Dominanz des Blau in der östlichen Population den Umweg über Homo sapiens genommen hat oder über andersgeartete Gründer-/Auswahleffekte.
2. Taiwan liegt auf der Linie an der die philippinische Platte mit der eurasischen kollidiert. Dabei verläuft die Hauptbruchlinie genau an der Ost-Küste Taiwans entlang nach Süden und bildet so einen tiefen Graben, der während der Eiszeit daher wohl nicht trockenfallen konnte.
Und denn, man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von Einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist. -Oft lehrt man auch Wahrheit und Irrtum zugleich und hält sich an letzteren. {Johann Wolfgang von Goethe}
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