Quelle: Pers. Beobachtung bzw. Erfahrung

Beobachtung im Teich

Sonnig, strahlendes Sonnenwetter
TW: 5°C - 6°C
OW: 1 cm Eis - 6°C
Siehe Teichprotokoll

Heute ist der Frühling in den Teich eingezogen

Während meiner abendlichen Beobachtungsviertelstunde nach dem Temperaturablesen zieht ein seltsames Trio im Teich 2 von tieferen Wasserbereich hin zu dem großen Blumentopf im Wasser, wo im Sommer der bevorzugte Laichplatz sowohl für die Stichlinge wie auch für die Rundschwanzmakropoden (Macropodus ocellatus) war.

Es waren

  • ein adulter Rundschwanzmakropode
  • ein letztjähriger Stichling und
  • was das Frühlingsempfinden ausmacht, ein Bergmolch!
    Sie zogen tatsächlich alle drei zusammen in seltsamer Eintracht zum Topf.

    Obwohl also seit dem 21.02.11 mit schöner Regelmäßigkeit jede Nacht der Teich vollkommen zufriert, um dann über den Tag wieder freizutauen sagen die Bergmolche: Jetzt wirds Zeit für Frühling Wink.
    Der adulte Rundschwanzmakropode verhielt sich auch als sei es das schönste warme Wasser, obwohl es in seiner Tiefe gerade mal 5°C war.
    Vollkommen normale Beweglichkeit zog er mit dieser Gruppe.

    Juvenile waren natürlich auch unterwegs entsprechend der Wassertemperatur zwar mit träger Beweglichkeit aber deutlich geschmeidiger als bei der letzten Beobachtung, also beim schnellen Schwimmen nicht mehr wie ein Kaulquappe sonder schon wie ein Fisch wirkend.
    Da die Wassertperatur nicht anders ist als bei den kaulquappigen Bewegungsbeobachtungen, dürfte es wohl daran liegen, dass sie die Möglichkeit hatten bei durchgehend strahlendem Sonnenschein ihre Körpertemperatur klar über die des Wassers aufzuheizen.

    Beim Temperaturablesen habe ich im Kanal noch ein wenig Herbstlaub an den Rand geschoben.
    Dabei habe ich zwischen dem Laub zwei juvenile M. ocellatus freigelegt. Sie schliefen dort und brauchten etwas, um wach zu werden und sich wieder zwischen dem zur Seite geschobenen Laub zu verkrümeln. Der Wasserstand an der Stelle ist zur Zeit knapp 3cm! und sie schlafen dort, obwohl es in der Nacht immer wieder zufriert.
    Jeder von den Rundschwanzmakropoden folgt also einem individuellen Schlafen/Wachen-Rythmus: Manche finden, es sei gerade genau das richtige Wetter umherzustreifen während andere den Tag lieber sicher verankert verschlafen.




  • Wissenschaft ist der Glaube an die Unwissenheit der Experten. {Richard Feynman}